„Candice Renoir – Mörderjagd mit Chic und Charme“ zeigt in 8 Folgen die erste Staffel der Krimiserie, die im Süden Frankreichs spielt.
Candice Renoir, gespielt von Cécile Bois, ist darin die namensgebende Hauptfigur. Sie ist Mutter von 4 Kindern und frisch von ihrem untreuen Ehemann getrennt. Mit diesem hat sie die Welt bereist, und kehrt nun nach 10 Jahren Abstinenz wieder in ihren eigenen Beruf bei der Kriminalpolizei zurück. Von Anfang an muss sie gegen viel Gegenwind anarbeiten. So wird sie von ihrer Chefin früher als abgesprochen an einen Tatort gerufen. Dort trifft sie in Galauniform ein- niemand hat sie davon in Kenntnis gesetzt, dass der geplante Besuch des Ministers ausfiel. Zudem liegt der Tatort auf unwegsamem Gelände, kurzerhand zieht Candice ihre Stöckelschuhe aus, und läuft barfuß. Und so sehen ihre Kollegen sie auch zum ersten Mal: eine blonde Tussi im zu engen Rock (der dann auch noch prompt platzt), mit Schuhen in der Hand über das Feld stolzieren, mit einer riesigen pinken Tasche über dem Arm. „Da kommt Barbie“ heißt es dann auch sofort. Doch Candice bleibt gelassen, und behauptet ihren Stand mit einem Lächeln. In der Mordermittlung zeigt sich dann ihre Stärke, vor allem, was genaue Beobachtung und das Ziehen von Rückschlüssen angeht. Zum Team gehören noch der Capitan Antoine Dumas (Raphaël Lenglet) , dem eigentlich Candices Stelle versprochen worden ist, sowie Jean- Baptiste Medjaoui (Mhamed Arezki), der bald zum ersten Mal Vater wird und die verschlossene junge Chrystelle Da Silva (Gaya Verneuil). Gemeinsam gelingt es ihnen eine Vielzahl an Verbrechen aufzuklären, und langsam gewöhnen sich alle aneinander. Dennoch bleibt es bei stetigen Reibereien, denn Candice behält viele ihrer Beobachtungen zunächst für sich, und schickt ihre Mitarbeiten auf zum Teil nicht verständliche bzw. zunächst nicht nachvollziehbare Missionen.
Neben den Vorurteilen, nach 10 Jahren Hausfrau und Mutter nicht mehr für den Job geeignet zu sein, muss sich Candice mit der neuen Technik herumschlagen. Hier will sie sich keine Blöße geben, und so gehört das nächtliche Büffeln für den nächsten Tag zum Alltag. Doch auch zu Hause wird sie gefordert. Neben einer pubertierenden Tochter hat sie einen Sohn, dessen größte Leidenschaft das Kochen ist, und freche Zwillinge, die überall ihren Vorteil suchen. So überlisten sie nicht nur einmal das Au-pair- Mädchen. Dennoch scheint es so, dass besonders Candices Erfahrungen zu Hause ihr bei den Ermittlungen helfen. So überführt der Zustand des Kühlschranks schon einen Liebhaber, oder löst das heimliche Schauen einer Krimiserie durch die Zwillinge einen Fall.
Die Kriminalfälle sind neben den ganzen anderen Schauplätzen noch recht spannend, jeweils geschieht pro Folge mindestens ein Mord. Wie oben schon erwähnt sind Candices Ermittlungsmethoden mitunter mehr als ungewöhnlich. Jedoch macht dies gerade Serie so sehenswert. Candice scheint das Chaos in Person zu sein, dennoch kommt sie damit immer zum Ziel, und setzt sich nicht nur mit aller Kraft für ihre Kinder, sondern auch für ihre Kollegen und manchmal auch für Verdächtige ein.
Nicolas Picard Dreyfuss und Christophe Douchand ist eine überaus menschliche Krimiserie gelungen, die sich durch ihren Witz und ihren Charme auszeichnet.