In der zweiteiligen ARD-Produktion „Der Tel Aviv Krimi“ ermittelt die Kriminalkommissarin Sara Stein (Katharina Lorenz). Im ersten Teil „Tod in Berlin“ ist sie auf der Suche nach dem Mörder einer jungen Israelin. Ob ein politischer Grund hinter dem Mord steckt, bezweifelt Sara zunächst, auch wenn der palästinensische Freund der Toten immer mehr in den Fokus der Ermittlungen rückt. Dann ergeben sich neue Indizien, die den Fall in eine ganz andere Richtung lenken. Privat lernt Sara derweil den israelischen Musiker David Shapiro (Itay Tiran) kennen, und verliebt sich in ihn.
Der zweite Teil „Shiv’a“ spielt nach abgeschlossenem ersten Teil nun in Tel Aviv. Sara ist zu David gezogen und wurde auch beruflich dorthin versetzt. Doch gerade ihr erster Fall ist sehr delikat: ein Polizist wurde ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Die Tatumstände lassen an einen nicht aufgeklärten Fall denken, der bereits zwei Jahre zurückliegt. Sara hat nicht nur die Not, unter Zeitdruck Ergebnisse liefern zu müssen, sie muss auch gegen die Vorurteile ihrer Kollegen ankommen, vor allem als sie sich mit ihren Ermittlungen weiter unbeliebt macht. Denn besonders ein Kollege scheint hier mehr zu verbergen.
„Der Tel Aviv Krimi“ ist zunächst ein interessant gedachtes Konzept. Der erste Teil behandelt den Tod einer Israelin in Berlin, der zweite dann einen Fall in Tel Aviv. Leider wurde dies nicht wirklich konsequent umgesetzt. Im Grunde genommen könnte man die beiden Teile auch als jeweils einzelne Filme ansehen. Zwar bleibt die Hauptermittlerin Sara Stein die gleiche, aber auch diese Figur wäre absolut auswechselbar gewesen.
Auch nach den rund 3 Stunden Film kam man der Figur der Sara nur wenig näher. Und ob sie nun aus Berlin versetzt worden ist oder nicht, machte für den zweiten Teil wenig aus. Im Prinzip zieht sie dort auch ihr Ding durch und kämpft gegen alle Vorurteile an. In Berlin hatte sie Probleme, weil sie jüdischen Glaubens war, in Tel Aviv weil sie die neue Kollegin ist.
Insgesamt war der zweite Teil für mich deutlich besser, das heißt spannender und schlüssiger gemacht. Der erste bestach vor allem durch seine Längen. Betont dunkel und in kalten Farben gefilmt, wollte der Film meines Erachtens mehr sein, als er dann tatsächlich war. Das Ende zumindest war überraschend, und dennoch nicht völlig konstruiert. Der zweite Teil hatte dann zumindest zusätzlich zum eigentlichen Mordfall noch den Konflikt zwischen den Kollegen.
Im Prinzip war die Idee hinter der Geschichte wirklich gut. Leider hat die Umsetzung für mich nicht wirklich funktioniert, da der Funke irgendwie nicht richtig überspringen wollte.