Eigentlich ist es ein ganz gewöhnlicher Abend für Peter Parker. Obwohl er Geld hat, steht er kurz davor ohne Strom zu sein, da er vergessen hat seine Stromrechnung zu zahlen. Die einzige Möglichkeit dies zu verhindern besteht in der Chance seine Rechnung in einem 24 Stunden Kiosk bis Mitternacht zu bezahlen. Wie es das Parker-Glück aber will, wird der Kiosk überfallen, Spider-Man muss eingreifen und da der Kiosk nun ein Tatort ist, steht Peter nun ohne Strom dar.
Diese Dunkelheit ist aber kein Problem für ihn, da er schon kurz nach seiner Rückkehr in die Wohnung von einem Einsatzteam gefangen genommen wird. Durch seine Kräfte kann Peter entkommen und findet sich kurz darauf im Auto einer schönen Frau wieder. Diese eröffnet ihm, dass ihr Name Teresa ist und sie seine Schwester sei. Nur zusammen können sie auf die Spuren ihrer verschwundenen Eltern gehen und damit das Rätsel ihrer beider Herkunft lösen.
So beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Peter und Teresa reisen nach Monte Carlo und gehen dort dem ersten Anhaltspunkt nach. Doch auch ihre Verfolger sind schon dort und bringen Peter und Teresa in Bedrängnis. Dies ist ein Job für Spider-Man, doch wie erklärt Peter dessen Auftauchen in Monte Carlo und was hat Wilson Fisk mit den Geheimnissen um Peters Familie zu tun?
Mit der Graphic Novel „Spider-Man – Familientradition” beschreitet das Autorengespann Mark Waid und James Robinson sowie das Zeichnerteam Gabriele Dell´Otto und Werther Dell´Edera eine neue Richtung im Leben von Peter Parker alias Spider-Man. Peter erfährt, dass er eine Schwester hat und erlebt mit ihr die aufregendsten Abenteuer als Agent. In einem Katz- und Mausspiel erleben Peter und Teresa ähnliche Abenteuer wie der britische Meisterspion 007, wobei an jeder Station schon feindliche Agenten auf sie warten.
Die Geschichte ist von Waid und Robinson sehr gut durchdacht. Leider springen mir die Autoren an einigen Stellen zwischen den Panels zu stark, so dass man nicht ganz genau weiß, was zwischen den einzelnen Panels geschehen ist. Die grafische Umsetzung ist wieder mehr als gelungen. Dell´Otto ist wirklich ein Ausnahmetalent dem es gelingt der Geschichte durch seinen realen Zeichenstil Leben einzuhauchen. Dieses trifft aber auch für den Co-Zeichner Werther Dell´Edera zu, der einen ähnlichen Stil wie Dell´Otto hat, trotzdem aber etwas völlig eigenes ist.
„Familientradition” macht trotz einiger Mängel Spaß zu lesen. Peter auf den Spuren seiner Eltern wandeln zu sehen und daraufhin ebenso wie sie in die Rolle von Agenten zu schlüpfen waren überaus erfrischend. Leider wirkt die Schwester etwas hölzern, was aber im Laufe der Geschichte aufgeklärt wird und daher auch wieder einen Sinn ergibt. Waid und Robinson haben mit “Familientradition” großes Kino in Comicform geschaffen, welches durch die Bilder von Dell´Otto und Dell´Edera besonders gut wirkt. Mir persönlich hat die Rückkehr des schwarzen Kostüms gefallen, da ich schon seit meiner Kindheit ein Fan dieses wirklich düsteren Kostüms bin.