Sechs Jahre war es nun mehr oder weniger ruhig um die Heavy Metal Band aus Iowa. Nun starten Slipknot mit ihrem neuen Album „5: The Gray Chapter” erneut durch. Durch den Tod von Paul Gray (#2) und dem Ausstieg von Joey Jordison (#1) nun nur noch mit sieben Bandmitgliedern, dafür aber immer noch so heftig und gewaltig wie gewohnt.
Durch die Trauer um ihren Freund und Bandkollegen Paul Gray war es lange Zeit nicht absehbar, ob noch ein weiteres Slipknot Album produziert und aufgenommen wird. Anfang 2014 konnte die Band nicht nur auf der Bühne wieder als Einheit agieren, sondern auch wieder das Studio betreten um zusammen mit Co-Produzent Greg Fidelman an einem neuen Album zu arbeiten und ihren Freund somit noch weiter zu gedenken. Herausgekommen ist „5: The Gray Chapter”.
Auf diesem Album hat die Band um Frontmann Corey Taylor (#8) erneut bewiesen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Schon im Vorfeld wurden zwei Videoauskopplungen aus dem Album veröffentlicht, welche zum einen die Erwartungshaltung der Fans weit nach oben geschraubt haben, zum anderen aber auch dafür gesorgt haben, dass man die Band nicht einfach so abschreiben kann.
Eigentlich fängt „The Gray Chapter” nicht wie ein „Slipknot” Album an. Mit dem ersten Track „XIX” betritt die Band einen Weg, den man sonst nur „Stone Sour” zutrauen würde. Eine ruhige Melodie und der recht cleane Gesang von Taylor untermauern diesen Eindruck dabei.
Doch schon mit dem zweiten Song „Sarcastrophe” geht es kraftvoll los. Der Song fängt zwar auch erst ruhig an, steigert sich dann aber zu dem, was man von Slipknot erwartet hat. Harte Gitarrenriffs, ein knallendes Schlagzeug, der abgehackte Gesang von Corey Taylor, unterstützt von den Keyboard Samples, die den Sound so „wahnsinnig” klingen lassen.
Beim dritten Song „AOV” geht es bis zum Refrain ähnlich weiter und sorgt dabei auch für heftiges Kopfnicken. Im Refrain wird dann ein Gang zurückgeschaltet und Taylor singt wieder clean und melodiös.
Der vierte Song „The Devil in I” war die zweite Videoauskopplung und hat im Sommer schon Lust auf das Album gemacht. Ein heftiger Song, der von vielen Tempowechseln gekennzeichnet ist und daher nicht unbedingt die leichteste Kost ist.
Nach dem etwas ruhigeren „Killpop” geht es mit „Skeptic” erneut hart weiter, wobei hier vor allem der heftige Gesang von Corey Taylor zu erwähnen ist. Im siebten Song „Lech” geht es ebenso weiter, wobei hier eher die vielen musikalischen Wechsel und der Songaufbau von Bedeutung sind.
„Goodbye” ist ein solider Rocksong, der langsam anfängt, sich dann aber zu einem fetten Rockbrett steigert, welches immer härter wird. Übergangslos geht es dann auch mit „Nomadic” weiter, welches die Stimmung des letzten Songs aufgreift und meiner Meinung nach wieder eine Mischung aus „Slipknot” in der Strophe und „Stone Sour” im Refrain ist.
Nach „The One that Kills the Least” und dem heftigen „Custer” folgt mit „Be Prepared for Hell” der kürzeste Song des Albums, der aber nur als Intro für „The Negative One” dient. Dieses ist die erste Videoauskopplung gewesen und auch ein erstes Lebenszeichen der Band. Ein cooler Song, der einen zum Bangen animiert.
Mit dem rockigen „If Rain is what you want” geht das reguläre Album zu Ende. Wer die Deluxe Edition hat, kommt noch in den Genuss von „Override” welches durch den Songaufbau ein Headbang Song ist, obwohl er nicht ganz so heftig ist, und von „The Burden”.
Als ich von dem neuen „Slipknot” Album gehört habe, waren meine Erwartungen recht hoch. Nun habe ich es ein paar Mal gehört und eigentlich sind sie nicht enttäuscht worden. Die Songs sind vom Aufbau immer noch sehr stark und die Band harmoniert, trotz der Pause und des Verlusts, wirklich gut miteinander. Ein wenig haben mich persönlich die ruhigeren Songs „gestört”, die ich so nicht erwartet hätte.
Als Fazit kann man sagen, dass „Slipknot” eine solide Platte mit starken Songs abgeliefert haben, die an der einen oder anderen Stelle kleinere Schwächen hat.