Mit dem Buch „Solange du deine Füße…Was Erziehungsfloskeln über uns verraten” versucht Autor Walter Schmidt den Sprüchen unserer Eltern oder Großeltern auf den Grund zu gehen. Hierbei schaut er nicht nur darauf, wo die Sprüche herkommen, sondern auch, was der Gebrauch dieser Sprüche über uns selbst aussagt.
Um diese Aussprüche näher zu untersuchen hat Schmidt den Band in sieben große Kapitel Unterteilt. In diesen Kapiteln betrachtet er „Neunmalkluge Eltern”, „Gefahren”, „Benehmen”, „Essen”, „Trösten”, „Erfolg” und „Vermögen.
Innerhalb dieser Kapitel hat sich der Autor die bekanntesten Sprüche herausgesucht, die er anschließend akribisch unter die Lupe nimmt. Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel der Ausspruch „Ein Löffel für Mami, ein Löffel für Papi…”. Ausgehend von diesem Spruch erläutert der Autor, warum wir diesen Verwenden und die Eltern oder andere fütternde Personen damit dem Kind dienen, oder sogar schaden können.
Ein weiteres Beispiel für die Erziehungsfloskeln ist „Für Sex bist du noch viel zu jung”. In diesem kleinen Kapitel versucht Schmidt herauszufinden, warum Eltern diesen Spruch gerne benutzen und warum sie diesen öfter bei der Tochter als bei dem Sohn verwenden. Natürlich spiegelt er die Aussage auch auf die Eltern wieder, die mit dem älter werden nicht zurechtkommen und neidisch auf ihre Kinder sind.
Als drittes Beispiel lässt sich der Ausspruch „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt anführen”. Auch hier versucht der Autor mit Witz und unterschiedlicher Zitate zu begründen, was die Eltern dazu veranlasst diese Floskel zu verwenden und was diese bei den Kindern anrichten kann.
„Solange du deine Füße…Was Erziehungsfloskeln über uns verraten” ist ein amüsanter Erziehungsratgeber, der die verschiedensten Aussprüche von Eltern näher beleuchtet. An manchen Stellen erhebt der Autor den pädagogischen Zeigefinger und bringt die Leser dazu über den einen oder anderen Ausspruch nachzudenken.
Persönlich habe ich ein etwas anderes Buch erwartet. Nach dem Vorwort habe ich mich aber schnell einlesen können. Ich werde nun auch einige der Floskeln überdenken, beziehungsweise meinen Eltern berichten, was für einen „Schaden” sie durch einige ihrer Aussagen bei mir angerichtet haben.