Man mag über Alestorm denken was man will, von Kritikern ebenso geliebt wie gehasst, ziehen die Schotten inzwischen schon einige Jahre ihre Bahnen in der Metal Szene und veröffentlichen in schönen Abständen ihre Alben. Mit “Sunset on the golden Age” liegt nun Output Nummer vier vor und ich gehöre zu den Leuten für die auch noch ein paar kommen dürfen.
Was Alestorm meiner Meinung nach von einigen Szenegrößen aus der Pagan Metal Szene (wenn man sie dazu zählen will) unterscheidet ist, dass die Piraten nie in Eingleisigkeit abdriften. So herrscht auch auf diesem Album wieder ein hohes Maß an Abwechslung, zumindest in den von Alestorm selbst gesteckten Grenzen. Diese umfassen in erster Linie thrashige, aber immer melodiöse Songs, die mit traditionellen Instrumenten wie Flöten, Violinen und der natürlich immer präsenten Quetschkommode unterlegt werden. Der Gesang von Kapitän Chris Bowes ist wie immer rau und erinnert teilweise an die alten Thrash Metal Shouter der 80er Jahre.
Ab und an streuen die Piraten auch gerne mal eine Prise Bombast mit ein, was gerade Songs wie “1741 (The Battle of Cartagena)” oder “Magnetic North” extrem abhebt und ihnen einen hohen Ohrwurmcharakter verleiht. Wem das zuviel Pathos ist, der kann sich allerdings mit der “Scottish Pirate Metal”-Version von Taio Cruz´ “Hangover” wieder super in den Party-Modus versetzen. Zusammengefasst haben Alestorm mal wieder nicht enttäuscht. Fans werden das Album lieben und die Hasser werden der Band vorwerfen immer noch die Gleichen Songs aufzunehmen wie vor 7 Jahren. Und ganz ehrlich, das ist auch gut so. Denn Experimente haben in der Metal Szene selten beim Großteil zur Befriedigung geführt.