Vor zehn Jahren wütete die Seuche wie ein Waldbrand und raffte Milliarden dahin. Die wenigen Kinder, die noch geboren werden, sind neuartige Mischwesen, teils Mensch, teils Tier. Einer von ihnen ist Gus, ein schutzloser Junge mit einer sanften Seele und einer Schwäche für Süßigkeiten, der äußerlich Merkmale eines Hirschs aufweist.
Doch auf Kinder wie Gus ist ein Kopfgeld ausgesetzt. Als herzlose Jäger sein Zuhause im Wald entdecken, wird er von einem geheimnisvollen und gewalttätigen Mann namens Jepperd gerettet. Der schwerfällige Fremde verspricht Gus, ihn ins “Reservat” zu bringen, ein sagenhafter, sicherer Ort für Hybridkinder.
Doch als die beiden die gefährliche neue Grenze innerhalb von Amerika überqueren müssen, stellt sich die Frage, ob Jepperd Gus verraten wird – oder kann “Sweet Tooth”, wie der Killer ihn nennt, Jepperds Herz erweichen?
Der grobe Strich seitens Lemires ist passend zum düsteren und teils mit holprigen Dialogen versehenen Comics recht passend gewählt. Auch die holprigen Dialoge passen, denn ich führe sie darauf zurück, dass Jepperd und Gus sich nicht näher kennen und beide nicht wissen wie sie sich gegenüber dem anderen verhalten sollen. Gus ist zwar gutherzig allerdings weiß er auch von der Gefahr verraten zu werden. Jepperd macht den Eindruck als sei er ein Kopfgeldjäger, der es bei Gus eventuell nicht übers Herz bringen wird – was auch immer das zu bedeuten hat. Denn Jepperds Absichten sind nach wie vor unklar: ist er tatsächlich der Samariter, der er vorgibt zu sein oder ein egoistischer Kopfgeldjäger, der mit niemanden teilen möchte?
So oder so, ein tolles Werk mit einem spannenden Verlauf in Sachen Utopie plus Cliffhanger am Ende. Schauen wir mal, was im nächsten Teil geschehen wird.