Nachdem man in Junes Wirtshaus lange Zeit anschreiben konnte möchte sie nun langsam doch das Geld ihrer Kunden erhalten. Um das ganze interessanter zu gestalten schlägt sie einen Wettstreit vor. Alle Mäuse die bei ihr noch eine Rechnung offen haben dürfen eine Geschichte über eine Tat einer Wächtermaus erzählen. Diese Geschichte muss nicht unbedingt immer dem vollen Wahrheitsgehalt besitzen, sollte aber spannend und unterhaltsam sein.
Am Ende des Abends entscheidet sie dann, wer der Gewinner des Wettstreits ist. Diese Maus ist von den Schulden befreit, während alle anderen Mäuse ihre Zeche so schnell wie möglich begleichen müssen. Die anwesenden Mäuse sind begeistert und beginnen ihre Geschichten zu erzählen, natürlich in der Hoffnung am Ende des Abends die Schulden los zu sein.
Wie man es nicht anders erwartet hatte erzählen die Mäuse keine gewöhnlichen Geschichten, sondern versuchen alles Mögliche und greifen dabei auch tief in die Flunkerkiste. Es werden Geschichten erzählt von den Anfängen der Mäusewächter und wie die Mäuse dadurch ihre Unabhängigkeit von den anderen Tieren gewonnen haben. Doch damit nicht genug. In einer weiteren Geschichte wird berichtet, wie eine Maus eine Kröte an eine Vogel bindet und mit diesem Flugtier dann umherreist, während in einer anderen Geschichte eine Maus in der Trauer um seine verstorbene Gefährtin von einem Raben heimgesucht wird.
Nach dem Erfolg seiner „Mouse Guard” Abenteuer konnte Autor und Zeichner der Serie viele seiner Kollegen für ein Projekt begeistern, bei diese kurze Episoden in Petersen Welt erzählen können, die von der eigentlichen Geschichte um die vier Mäusewächter losgelöst waren. Für dieses Projekt konnte Petersen einige der bedeutendsten Künstler aus dem Independent Bereich verpflichten, aber auch einige Künstler die für Marvel und DC tätig sind und vom Mouse Guard Universum beeindruckt sind.
Zu diesen Künstlern zählen unter anderem Tee Naifeh, der vor allem für seine Arbeit an der Mysteryserie „Courtney Crumrin” bekannt ist. Auch Terry Moore dessen Meisterwerk „Strangers in Paradise” nun nach den Ausgaben des Speed Tillsner Verlags das zweite Mal in Deutschland veröffentlicht wird, steuert eine Geschichte zu den „Legenden der Wächter” hinzu. Auch Jason Shawn Alexander lässt sich nicht lumpen und steuert eine der spannendsten aber auch düstersten Geschichten zu dieser Kurzgeschichtensammlung bei und lässt sich dabei beim Großmeister der dunklen Geschichten Edgar Allan Poe inspirieren.
Die einzelnen Erzählungen sind natürlich je nach Autor und Zeichner völlig unterschiedlich. Die Zwischengeschichte im Wirtshaus wird vom eigentlichen Mouse Guard Schöpfer David Petersen erzählt. Durch diese Rahmenhandlung bekommen die einzelnen Wächter-Geschichten einen Zusammenhang.
Jeder Leser der auch die übrigen Geschichten aus dem „Mouse Guard” Universum mag, der wird auch von diesem Band begeistert sein. Losgelöst von der eigentlichen Geschichte wurden in diesem Band von spannenden Abenteuern berichtet, die das Universum der kleinen Mäuse noch grösser gemacht haben. Wie man es von den Hardcover Bänden gewohnt ist, erhält auch dieser Band wieder spannende Hintergrundinfos zu den Figuren und Orten der Geschichte.