In Großbritannien geschehen zwei unfassbare Dinge fast parallel. Als erstes geschieht ein verheerender Industrieunfall in einer Mineralölfabrik der Firma Petrofex, welcher mehrere Menschenleben fordert. Der Premierminister der sich zurzeit in den USA aufhält verspricht Aufklärung und eine Entschädigung, doch auf dem Rückflug nach England explodiert sein Flugzeug. Ein Terroranschlag liegt nahe und Vizepräsident Tom Dawkins (Gabriel Byrne) sieht sich nun in der Verantwortung die Wahrheit aufzudecken. Zuerst einmal wird er aber zum neuen Premierminister gewählt. Danach beginnt er mit seinen Ermittlungen, stößt dabei aber auf ein Netz aus Intrigen und Geheimnissen, bei denen nicht nur Großindustrieelle die Fäden ziehen, sondern auch hochrangige Mitglieder seiner Regierung. Ein wenig ist es für Dawkins ein Kampf gegen Windmühlen, denn jedes Mal wenn er an der einen Stelle etwas erreicht hat, wird ihm von anderer Seite ein Stein in den Weg gelegt. Zum Schluss muss er sich der Fragen aller Fragen stellen. Wird England in den Krieg gegen den Iran ziehen?
In der Verfilmung von Chris Mullins Roman „A very British Coup” kann der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler Gabriel Byrne erneut beweisen, was in ihm steckt. Hier agiert er als britischer Premierminister, der nur durch einen unglücklichen Unfall ins Amt gekommen ist und dieses gegen mehrere Seiten verteidigen muss. Er selbst gilt als unnachgiebig und tritt für Freiheit und Gerechtigkeit ein. Doch immer wieder werden ihm Steine in den Weg gelegt, die ihn daran hindern seinen Amtsgeschäften so nachzugehen, wie er es eigentlich müsste. Wäre es nur ein Angriff von Außerhalb, könnte man damit noch gut umgehen, doch je tiefer sich der Premierminister in die Angelegenheit einarbeitet, desto mehr erfährt er über die Kräfte in seiner Regierung, die gegen ihn arbeiten. Doch auch hier muss der Premierminister erfahren, dass jede Entscheidung auch weitreichende Konsequenzen hat und dass er selbst als Staatsoberhaupt nicht frei entscheiden kann, z.B. gibt es wirtschaftlichen Druck, der teils einer Erpressung gleichkommt. Er kann nur so gut sein wie seine Berater, jedoch ist dabei unsicher, wessen Interessen diese tatsächlich verfolgen.
Regisseur Ed Fraiman ist es gelungen seine Serie so aufzubauen, dass der Zuschauer gebannt vor den Fernsehgeräten sitzen bleibt. Ist die erste Episode noch ein wenig verwirrend, da viele Informationen auf den Zuschauer einfließen, ändert sich dieser Zustand in der zweiten Episode schlagartig und man ist gespannt, welche geschickten Schachzüge Gabriel Byrne in der Rolle des Tom Dawkins bzw. seine jeweiligen Gegner jetzt machen werden. „Secret State” hat mich persönlich sehr gut unterhalten. Die Serie ist ein Polit-Thriller auf hohem Niveau. Durch die Komplexität der Handlung, sollte man die Serie aber zügig hintereinander schauen, da man sonst leicht den Anschluss verlieren könnte.