Es gib zahlreiche Vampirbücher und doch hat sich Oliver Fehn verschiedene Mythen, Fakten und Artverwandtes zur Brust genommen, selektiert, zusammengefasst auf die interessanten Teile und daraus „Vampire wollen nur das Eine. Ein Buch über Sex, Blut und menschliche Abgründe“ gemacht.
Die klassischen Vampire aus den Medien wie Graf Dracula und Nosferatu finden hier genauso Erwähnung wie abscheuliche, blutdürstige Massenmörder, Liebesdämonen, Sex mit (konservierten) Leichen, unheimliche menschliche Artgenossen sowie unsere Todessehnsucht und der Fetisch nach den Körpersäften anderer.
Durch die Auseinandersetzung mit dieser umfangreichen Thematik kommt es unweigerlich auch zu einem Spagat zwischen neuzeitlichen Szene-Freaks, psychischen und Cyber-Vampiren sowie dem geheimnisumwitterten „Temple of the Vampire“.
Oliver Fehns wiederholter Ausflug in düstere Gefilde gibt einen groben Eindruck von den vormaligen und heutigen Vampirmythen, Organisationen und szeneüblichen Kleidungsstilen samt entsprechender Accessoires. Es ist nicht nur ein Spagat zwischen den verschiedenen Möglichkeiten der Vampirinterpretation, sondern auch zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sieht man sich die Entwicklung an, könnte man sich die Zukunft der Vampire vorstellen.
Wer ein Interesse an diesem Thema hat, kommt – um sich einen Überblick zu verschaffen – nicht an Oliver Fehns Werk vorbei. Es kommt ohne wissenschaftliches Tamtam aus, vermag aber dennoch einen aufschlussreichen Überblick zu geben und sollte jedem genügen, der sich damit einen Überblick verschaffen und mehr haben will als das, was ein Eintrag im Lexikon zu bieten hat.