In Oliver Fehns neuem Handbuch der satanischen Magie erfährt der Leser, warum wir uns nicht gern mit Typen fortpflanzen, deren Nasen fettig glänzen; warum manche – biologisch gesunde – Menschen aus psychologischer Sicht als Leichname gelten müssen; warum ein Gewitter auf den Fidschi-Inseln für das Schicksal eines Mädchens in Kiel ausschlaggebend sein kann; wie man mit Minimalmagie jedem Feind einen sofortigen Denkzettel verpassen kann; wie wir unser Leben reicher an „kleinen Wundern“ machen können; warum Götter – in der „Retorte“ erschaffen – wirklich zu leben beginnen; wie wir alle in die Grabkammern des Grauens eindringen und unsere eigenen „Vampirsärge“ öffnen können; wie der Stern Capella oder Supermans Festung der Einsamkeit ganz ohne esoterischen Firlefanz Depressionen heilen können; warum wir die Frau / den Mann unserer Träume nie bekommen, solange wir auf sie / ihn warten; und wie wir mit dem Van Morrison und Vanillewein einen magischen Sommertag erleben können.
Oliver Fehn bringt auf den 160 Seiten, oder ein wenig mehr, viel zustande. Warnung vor dem „Seelenfresser“ wird gegeben ebenso wie Tipps für „Hosentaschenmagie“. Natürlich kommt auch der Schutz vor magischen Angriffen nicht zu kurz und es gelingt dem Autor eine kleine aber feine literarische Exkursion in die Bereiche der Handdeutung, der Deutung der Körperformen, Physiognomie und Graphologie.
Wer hier nur den Spaß am Thema sucht, wird diesen wahrscheinlich ebenfalls finden, mit ein bisschen Cleverness nimmt dieser Leser aber auch Wissen mit das von Nutzen sein kann. Diejenigen die wegen des Wissens dieses Buch erstanden haben, werden daran schon von Beginn an ihren Spaß haben und viel Wissen aus dem Buch ziehen können. Da ist der finanzielle Betrag eine gute Investition. Woanders kostet das Wissen mehr Geld als der ein oder andere von uns in einem Monat verdient.
Oliver Fehn bringt es wieder einmal, scheinbar mit Leichtigkeit, fertig geballtes Wissen verständlich und ohne den Leser zu überfordern in ein kleines aber feines Werk zu packen. Hervorragend und spaßig gleichermaßen.