Am 27. November 2020 veröffentlichen die Hardcore-Schwergewichte von Hatebreed ihr neues Album Weight Of The False Self über Nuclear Blast. Gitarrist Frank Novinec sagt zum achten Longplayer “ist die perfekte Darstellung von Hatebreed im Jahre 2020. Ein Ansturm von zukünftigen Klassikern mit all den Elementen, die uns seit dem ersten Tag hierher geführt haben”.
Der Titel ist als Metapher zu verstehen. Jedes Individuum trägt sein Gewicht mit herum. Das bezieht sich auf das schwere Gepäck, die Probleme, die Last, die nicht verdaute Trennung, der Verlust, der Tod eines Menschen. Ganz gleich. Es häuft sich immer etwas an. Der eine geht, der andere so damit um. Einige verlieren es, zumindest scheinbar, schneller als andere. Oder können es beiseiteschieben. Die Frage ist nur: kommt es nicht wieder zum Vorschein. Die eigene Erfahrung sagt – mittlerweile – ja. Ein ziemlich klares. Früher waren dort zumindest genauso klar Zweifel zu hören.
Aber nicht nur der Titel arbeitet mit einem Titel. Es sind Stücke wie unter anderem Cling To Life, die diesen Eindruck noch verstärken. Das Album ist musikalisch wie textlich, trotz der intensiven Nutzen von Metaphern, heavy.
Seit 20 Jahren über den Daumen gepeilt finde ich hier wenigstens ab und an mal einen Track, den ich als Ohrwurm erhalte/erkenne und den ich immer mal wieder hören mag. Doch dem Zitat des Gitarristen zu Beginn kann ich kaum zustimmen. Ja, es ist heavy. Weight Of The False Self hat sicherlich seine guten Momente und wird die die-hard-Fans rumbekommen. Doch mich fixt es nicht so sehr an. Was ich schade finde, weil ich den Texten häufig mental health bezogenes lese, was mich selbst auch betrifft und ich mit dem richtigen Sound daraus durchaus etwas für mich ziehen könnte. Aber das geht bei Musik für mich leider nur, wenn beides funktioniert. Der Longplayer hat aber, für mich, weder Ausreißer nach unten noch nach oben.