Meisterdetektiv Sherlock Holmes und sein Freund und Chronist Dr. Hamish Watson werden in den USA benötigt – genauer in Boston. Dort gibt es scheinbar einen Serientäter, der mit Vorliebe junge Frauen aus gutem Haus entführt. Da es keinerlei Hinweise auf den Verbleib der Frauen gibt, hat man Holmes daher um Hilfe gebeten.
In Boston angekommen unterhalten sich Holmes und Watson erst einmal mit der Polizei vor Ort. Marshal Percy Morlock gibt ihnen bereitwillig Auskunft, da auch er möchte, dass dieser Fälle schnellstmöglich aufgeklärt werden. Das letzte Opfer ist die junge französische Ehefrau von Professor Remington, die urplötzlich verschwunden ist.
Während eines Treffens mit diesem Professor beginnt Holmes mit seinem typischen “Verhör”, bekommt dort aber nicht die gewünschte Auskunft, so dass er diesen nach Hause begleitet um mit der alten Kammerzofe der Verschwundenen zu sprechen. Diese hat schon passendere Hinweise für Holmes und berichtet den Beiden von einer Gesellschafterin, die der jungen Arbeitgeberin aber nur Flausen in den Kopf gesetzt hatte und kurz darauf vom Professor entlassen wurde.
Durch einen Zufall gelangen Holmes und Watson in den Besitz älterer Zeitungen, in denen seltsame Anzeigen mit abgehackten Wortfetzen stehen. Diese ergeben nur zusammen Sinn und führen die beiden Herren ins Amüsierviertel der Stadt. Dort spendieren Holmes und Watson (in Verkleidung natürlich) einem “leichten Mädchen” einige Drinks und erfahren dort noch mehr über die Gesellschafterin der jungen Dame.
Doch reichen diese Informationen um die Frau des Professors noch zu retten, oder sind Holmes und Watson auf der völlig falschen Fährte?
Mit Folge 66 verlassen Sherlock Holmes und seine Kollege Dr. Watson die britischen Inseln um in Amerika einen Fall eines Serientäters aufzuklären. Dieses bedeutet für die beiden Ermittler, dass sie sich auf ein völlig neues Terrain begeben, da in Amerika alles größer und pompöser erscheint.
Im Endeffekt ist aber alles recht ähnlich. Holmes und Watson machen genau das, was sie immer machen – ermitteln. Diesmal halt nur in Amerika, wo sie aber niemand kennt. Das ist auf der einen Seite ein Vorteil, auf der anderen Seite ein großer Nachteil für den Geldbeutel, da sie nun jedem Zeugen mit ein wenig Geld die Zungen lockern müssen.
Da es sich aber um eine unbekannte Stadt handelt, auch wenn Holmes sagt, dass er den Stadtplan auswendig gelernt habe, ist die Suche nach den vermissten jungen Frauen nicht ganz so einfach wie im heimischen London. Dennoch gelingt es Holmes auch hier immer die passenden Schlüsse zu ziehen, so dass sie von einer Fährte in die nächste stolpern.
Die Auflösung des Falles könnte schockierender nicht sein. Nach vielen Zwischenstopps, kommen Holmes und Watson dann zum Unterschlupf des Täters. Was sie dort erleben schockiert nicht nur sie, sondern hat auch mich als Hörer in Schockzustand versetzt. Diese Auflösung der Geschichte ist wahrlich nichts für schwache Nerven.
Für die Umsetzung der Geschichte konnten Marc Gruppe und Stephan Bosenius von Titania Medien wieder auf Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes sowie Detlef Bierstedt als Dr. Watson setzen. Diese verleihen den Figuren seit der ersten Episode der neuen Abenteuer ihre Stimme und sind daher eines der wichtigen Merkmale in diesen Erzählungen.
Dazu kommen noch die Stimmen von Regina Lemnitz als Mrs. Hudson, Axel Lutter als Marshal Percy Morlock, Sebastian Fitzner als Polizist Byde, David Berton als Professor Remington, Luise Lunow als Madame Dubois, Kristine Walther als Liddy, Jean Paul Baeck als Wirt, Willi Röbke als John Snubs, Ingeborg Kallweit als Mrs. Fox, Peter Reinhardt als William „Bill“ Wilkins, Rolf Berg als Walther Wilkins, Claudia Urbschat-Mingues als Mabel Wilkins und Regine Lamster als Edith Remington.
Erneut ist Titania Medien mit dieser Produktion ein Volltreffer gelungen. „Der Frauenmörder von Boston“ ist ein spannender und vor allem düsterer Kriminalfall, der am Ende eine mehr als abscheuliche Wendung nimmt. Die Auflösung des Falles ist aber in der Geschichte von Amy Onn mehr dem Glück geschuldet, als wirkliches Ermittlungstalent, da Holmes an einer Stelle einen kleinen, aber durchaus entscheidenden Hinweis bekommt. Dieser ist dann aber so versteckt, dass nur Holmes, die richtigen Schlüsse ziehen kann.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten