Crystal.Klar: Die Graphic Novel beinhaltet die Geschichte von Dominik Forster. Er ist ehemaliger Drogensüchtiger, geriet auf die schiefe Bahn und war von einmal Hasch probieren, irgendwann beim Dealen von größeren Mengen verschiedener härterer Drogen. Gezeichnet wurde das Ganze dann von Adrian Richter und Stefan Dinter. Erschienen ist der Comic im Panini Verlag.
Das „Comic für Jugendliche“, wie es beschrieben wird, zeigt den Ein- und Ausstieg aus der Drogensucht von Dominik. Dem Weg von einem Außenseiter bis zum Aussteiger. Ich würde ja sagen, dass ich etwas Ähnliches hinter mir habe. Aber nein, habe ich nicht. Jedes Schicksal ist grundverschieden. Die Begrifflichkeiten sind gleich oder ähnlich. Das Wie, Warum, Weshalb, usw. ist immer anders. Immer. Ich maße mir deshalb nicht an, zu sagen, ich wisse, wie das ist. Ich habe mit Drogen, wie sie hier geschildert werden, nie etwas zu tun gehabt.
Die Graphic Novel wurde in Kooperation auf den Weg gebracht. Es haben sich der renommierte Panini Verlag und das Suchtpräventionsprojekt blu:prevent zusammengetan. Erzählt wird hier autobiografisch und davon benötigt es noch viel mehr. Ja, niemand kann alle Einzelschicksale abbilden, aber es wäre schön, wenn mehr kommen würden. Allein schon um aufzuzeigen, wie mannigfaltig die Wege in die Sucht – und im optimalen Fall auch wieder hinaus – sein können.
Vom schüchternen Jungen bis zum „Macher“, mit Weg über Absturz und Absturz bis hin zu … das lässt die Geschichte, im Graphic Novel, eher offen. Raum für einen weiteren Teil, mangelnder Platz, ein Verweis auf den Roman, dort weiterzulesen, …? Ich weiß es nicht. Abschließend gibt es Interviews mit blu:prevent, Dominik Forster und etwas, dass sich „Übern Berg“ nennt. Letzteres ist eine Tour mit Süchtigen über die Alpen, danach, so scheint es, sind viele geläutert und bereit. Wofür auch immer: die Wege sind vielfältig.
Ich mag solche Comics ja sehr gerne. Das hat durchaus einen Lerneffekt und sei es nur, mir zu zeigen, dass ich wenigstens das „richtig“ gemacht habe. Ich war nie Raucher und habe alle darüber hinaus auch eher ignoriert. Andererseits deprimiert es auch, weil man sich eventuell überholt fühlt. Man selbst strauchelt noch vor sich hin und dann gibt es da jemanden, der härteres durchgemacht hat – dass das keine objektive Beurteilung ist, weiß ich – aber dennoch auf eine Spur ist, die ich durchaus mit überholen, in Verbindung bringen würde. Jammern? Ja, kann ich. Hohes Niveau? Vielleicht. Aber wie oben schon erwähnt: Die Schicksale sind individuelle und auch das, wie man daraus findet. Und, ob überhaupt.
Gutes Graphic Novel.