Mitte der 1980er gründete sich The Offspring im sonnigen Kalifornien. Das letzte Werk „Let The Bad Times Roll“ aus dem Jahre 2021 ist auch schon wieder einige Jährchen alt. Damals habe ich mich mit jemanden darüber intensiver unterhalten, bei diesem Album geht dies leider nicht mehr. Ich hätte mich sehr gefreut darüber (Rest in peace). Nun gibt es „Supercharged“ und wie bei allen Bands und bei allen Vorgängeralben wird wieder wie wild verglichen. Und zwar mit dem alten Zeug („Ignition“, „Smash“), an dem sich The Offspring, mit Verlaub, schon länger nicht mehr orientieren.
Diese Vergleiche könnte ich auch anstreben. Mir extra nochmal all die alten Alben reinziehen, um der Band, die davon schon vor einigen Alben Abstand genommen hat, einen reinzuwürgen. Ja, irgendwie hat es seine Berechtigung. Auf deren anderen Seite: Ich weiß nicht mal mehr, wie das letzte Album geklungen hat. Ich bespreche also mit minimalen Erinnerungen und konzentriere mich auf dieses Werk. Dafür ist es da.
Über die bevorstehende Veröffentlichung von SUPERCHARGED sagte Frontmann Dexter Holland: „Wir wollten, dass diese Platte von Anfang bis Ende pure Energie ausstrahlt! Deshalb haben wir die Platte auch SUPERCHARGED genannt. Auf dieser Platte sprechen wir über alles, von den Erfolgen bis hin zu den Schwierigkeiten, die wir hatten – und zwar auf eine Art und Weise, die das Leben feiert, das wir gemeinsam teilen und wo wir jetzt sind. Unsere Single „Make It All Right“ ist ein gutes Beispiel dafür, denn sie handelt von den Menschen in unserem Leben, die uns stark machen, wenn es uns schlecht geht – unsere Partner in Crime, die dafür sorgen, dass es uns gut geht. Das Album wurde dieses Mal an drei verschiedenen Orten aufgenommen: Auf Maui, in Vancouver und in unserem Heimstudio in Huntington Beach. Zusammen mit unserem Produzenten Bob Rock ist alles fantastisch geworden. Ich habe das Gefühl, dass wir noch nie so gut geklungen haben! Wir rocken und headbangen schon seit Monaten dazu! Und wir können es kaum erwarten, dass ihr es hört!“
Dabei hat „Come To Brazil“ einige anständige Riffs, ebenso wie der Track „Truth in Fiction“. Auch „Look Out For #1“, „Make It All Right“, „Light It Up“ und „The Fall Guy“ zu Beginn der Platte haben Ohrwurmcharakter.
Hab ich mit einem Album „so kurz“ nach dem letzten Werk gerechnet, nein. Habe ich auch Erwartungen? Eindeutig, ja. Wurden diese erfüllt? Ich denke nicht. Dafür ist ein Album oder Kunst allerdings auch meines Erachtens nicht da.
Macht die Platte Spaß und hört man die Spielfreude der Gruppe? Ja, eindeutig. Es gibt einige guten Parts und Stücke auf dem Album. Für mich auch im besseren Teil des Durchschnitts, wenn nicht sogar ein wenig darüber. Mir hat die Platte Spaß gemacht und konnte man sich gut durchs Gehör jagen lassen.
The Offspring
Supercharged
11. Oktober 2024
Concord Records