Caliban klopfen seit jeher nicht freundlich an die Tür, sondern stürmen einfach so herein mit dem jeweiligen neuen Release. Ebenso verhält es sich mit dem neuen Mach(t)werk “Ghost Empire”, das am 24. Januar erscheinen wird. Eine DVD namens “On tour with Caliban 2013” liegt der Limited Edition bei. Für das Cover-Artwork war dieses Mal The Art of Christopher Lovell zuständig.
Stagnation ist Etwas, was man Caliban zu keiner Zeit vorwerfen konnte. Bei “Ghost Empire” ist dies ebenso der Fall. Auch dieses Werk unterscheidet sich zum Vorgänger, in diesem Fall “I Am Nemesis” aus dem Jahre 2012. Der Longplayer beginnt mit dem Track “King” und schon ertönt das erste Riff mit einem gepflegten “Bow down”. Andreas Dörners prägnanter Gesang ist nach wie vor unverkennbar und auch die cleanen Parts von Denis Schmidt sind wieder mit dabei. Der cleane Gesang, so meine ich, ist anteilmäßig mehr vorhanden als jemals zuvor. Nach “King” folgt “Chaos – Creation” sowie “Wolves And Rats”. Alle haben ihre eingängigen Momente, klarer Fall, werden aber dennoch vom deutschsprachigen Stück “NebeL” übertroffen. Hier ist als Gast der Sänger von Callejon Bastian „BastiBasti“ Sobtzick zu hören. Wie auch schon bei “I Am Nemesis”-Track “Dein R3.Ich” bin ich der Meinung, das deutschsprachige eigene Stücke der Band durchaus gut stehen.
Danach folgt “I Am Ghost” und das schon vorher veröffentlichte “Devil’s Night” sowie “yOUR Song”. Danach folgt “Cries And Whispers” dessen Anfang mich sehr überrascht hat. Wer hat schon damit gerechnet? Schöne und gelungene Überraschung. Danach geht es allerdings Caliban-typisch weiter und auch gibt es einen sehr eingängigen Track zu hören, der ein Refrain besitzt, der sich gewaschen hat. Ebenso geht es mir mit “Good Man”, unglaublich gutes Stück. Die drei letzten Stücke “I Am Rebellion”, “Who We Are” und “My Vertigo”.
“Ghost Empire” ist Caliban-typisch und dennoch mit neuen ungewohnten Elementen. Andere Tunings, anderes Instrumentenspiel, elektronische Einsprenksel, meiner Meinung nach mehr cleaner Gesang und wieder eine Menge eingängiger Stücke dabei. Guter Longplayer mit nachhaltiger Wirkung auf das Gehör. Caliban liefert hier wieder einmal einen Beweis, wenn den noch wirkich jemand benötigt, ab warum man die Band schätzen sollte.