Der ehemalige Taxifahrer und jetzige Illustrator Frank Schmolke veröffentlicht mit Nachts im Paradies eine dystopische Realität des Münchner Taxifahrers Vincent. Seine 16-jährige Tochter Anna ist der einzige Lichtblick in seinem Alltag. Er ist unglücklich mit seinem Beruf und hie und da gebrochen vom Leben.
Doch die Zeit des Oktoberfestes naht. Die Wiesn. Die Großstadt verschwindet und für Vincent ist die Zeit gekommen, ordentlich Asche zu machen. Doch Anna verschwindet in dieser Zeit. Vincent begibt sich indes in eine Welt, die er schon längst vergessen glaubte.
Die starken schwarzweißen Striche und Zeichnungen passen gut zur direkten Sprache. Die Story als solche, beruht teilweise auf wahrer Begebenheit, spricht ebenfalls Bände und bezeichnenderweise sind die betrunkenen Horden, die vom Oktoberfest zum Ziel wollen als Zombiehorden dargestellt. Das spricht auf jeden Fall seine eigene Sprache. Und nicht unbedingt eine positive.
Erschienen ist dieses Werk am 12. Juni 2019 und bekommt rund zweite Monate später eine zweite Auflage spendiert. Sicherlich nicht Grund.
Edition Moderne beweist hier mal wieder ein gutes Gespür für eine spannende, fesselnde Story. Egal, ob es sich um Ausschnitte beziehungsweise Einblicke in die Erotikbranche / Sexbranche handelt. Oder aber die besagten Zombiehorden. Frank Schmolke beweist ein gutes Auge für allerlei Details insofern wundert es kaum, dass einige Seiten ohne Sprechblasen auskommen und man als Leser trotzdem sieht, was gemeint ist.
Bei arte kann man ein kleines, aber feines Interview sehen.
— Die Review erschien ursprünglich 2019 auf einer nun nicht mehr existierenden Website. Daher hier neu veröffentlicht. —