Ende März ist mit Crossed + Einhundert: Mimic ein weiterer Band aus der härtesten (laut Verlag) Comic-Reihe erschienen. Als Autoren fungieren dieses Mal Christos Gage und Pat Shand, als Zeichner konnte man ebenfalls bekannte Gesichter gewinnen: Emiliano Urdinola, Raulo Caceres und Gabriel Andrade. In diesem Band sind englischsprachigen Bänder Crossed Plus One Hundred: MIMIC 1-6 vorhanden.
Durch die anderen +Einhundert-Bände aus der Reihe Crossed, wissen wir, dass die Gefirmten 100 Jahre später und nach einigen Generationen, sowie eine Lehre, die durch den Serienkiller Salt vermittelt wurde, nicht mehr die dümmlich-brutalen Monster sind, die sie einst waren. Es gibt diese natürlich immer noch. Dennoch haben sich die Gefirmten geändert. Das muss auch die Archivarin Julie erfahren, die hier mehr als nur einmal in der Siedlung zwischen die Fronten gerät. Diese wurde mittlerweile von den Gefirmten eingenommen, doch eine klare Linie ist längst nicht mehr so einfach zu ziehen wie einst.
Mimic nimmt nicht zwingend Bezug auf das Wort Mimik, neben der Gestik ein wichtiger Bestandteil der nonverbalen Kommunikation, sondern meines Erachtens viel mehr auf den Begriff Mimikry. Der Verlauf der Geschichte bestätigt mich auch darin. Denn Mimikry dient auch zum Schutz. Und die Gefirmten haben mittlerweile gelernt, dass es wichtig ist, ihre Art zu schützen und können mit Argumenten parieren, die zu Beginn noch unmöglich schienen.
Auch für den Leser wird es zunehmend schwerer eine klare Linie zu ziehen. Denn die moralischen Maßstäbe kann man nun aufgrund der Entwicklung auf allen Seiten nun auch für alle Seiten anwenden. Aber allen Seiten gibt es Bösewichte, solche, die über die Stränge schlagen, solche die bestraft gehören. Abgesehen vom Zeichen im Gesicht nähern sie sich immer mehr den restlichen Menschen an. Ein Band, der wieder außergewöhnlich gut ist und Spaß macht.