Es war eine junge Familie, die eine Sohn bekommen hatten. Leider hatten sie keinen Paten für diesen, so dass der Vater auf die Straße ging um einen zu finden. Zuerst traf er den lieben Gott, doch der war dem Vater nicht passend. Auch der Teufel, den er als zweites traf, war nicht die richtige Wahl. Erst die dritte Person, der Tod, war ihm die richtige Entscheidung, da der Tod nicht zwischen arm und reich unterschied und jeden Menschen gleichbehandelte.
Nach einigen Jahren war aus dem Knaben ein junger Mann geworden und der Gevatter Tod war nun bereit seinem Paten das Patengeschenk zu überreichen. Er führte den jungen Mann also zu einem Kraut, mit dem er die Menschen heilen konnte, doch gab es ein Abkommen zwischen ihm und dem Mann. Sollte der Tod am Kopfende des Bettes der Kranken stehen, so gehörte diese Person dem Tod. Andernfalls durfte der Man die Kräuter nutzen um die Kranken zu heilen.
Der junge Mann musste versprechen, dass er den Tod niemals um seine „Beute“ betrügen würden. So hielt er sich an das Abkommen, bis aus ihm ein hochangesehener Arzt wurde. Doch dann wurde der König krank…
Es war einmal ein Hähnchen und ein Hühnchen, die auf einen Berg mit Nüssen stiegen und sich dort den Bauch vollgeschlagen haben. Da sie nach dem Essen zu faul sind und den Berg nicht mehr herunterlaufen möchten, baut Hähnchen aus den Nussschalen ein Gefährt, mit dem sie dann den Berg herunterfahren wollten. Das Hähnchen wollte den Wagen aber nicht ziehen, so dass nach einem Kampf mit einer Ente diese als Zugtier angespannt wird.
Auf dem Weg trifft die Reisegruppe auf eine Stecknadel und eine Nähnadel, die dann auch in dem Reisegefährt mitgenommen werden. Am Ende des Tages möchte man aber nicht weiterreisen und kehrt in ein Wirtshaus ein. Nach harten Verhandlungen mit dem Wirt lässt dieser die Reisegruppe die Nacht dort verbringen. Doch am nächsten Morgen machen sich alle aus dem Staub, aber nicht bevor sie dem Wirt noch einen Streich spielen konnten.
Es war einmal ein junger Mann, der aus Geldmangel in die Armee des Königs eintreten musste. Dort hat er sich aber so verdient gemacht, so dass der König höchstpersönlich von ihm erfahren hat und ihn als Hochzeitskandidaten für seine Tochter sieht. Diese ist nicht abgeneigt, hat aber die Bedingung, dass sich ihr Ehemann bei ihrem Tode zusammen mit ihr in der Grabkammer einmauern lässt. Der junge Mann ist geblendet von der Schönheit der Tochter und willigt ein.
Kurz darauf wurde die Königstochter sehr krank und verstarb. Der junge Mann wurde mit ihr zusammen in die Grabkammer gesperrt und hatte noch für einige Tage zu Essen und trinken dabei. Irgendwann entdeckte er eine Schlange, die sich der toten Prinzessin näherte und zerhackte diese in drei Teile. Eine weitere Schlange kam in die Gruft, wollte aber nicht zur Leiche der Königstochter, sondern heilt die erste Schlange mit drei Blättern.
Dieses versuchte der junge Mann nun auch bei der Königstochter, die er mit den drei Blättern auch wieder zum Leben erwecken konnte. Das Paar wurde aus der Gruft entlassen und der Mann gab seinem treuen Diener die Schlangenblätter. Eigentlich sollte es ein Grund zur Freude sein, doch die Königstochter war nach ihrer Auferstehung gefühlskalt und wollte ihren Mann loswerden. Die beste Gelegenheit kam bei einer Bootsfahrt als sie ihren Mann im Schlafe einfach über Bord wirft. Doch sie hatte die Rechnung ohne den Diener gemacht…
Mit Folge 17 der Hörspielreihe „Grimms Märchen“ veröffentlichen Marc Gruppe und Stephan Bosenius von Titania Medien nun drei weiter Märchen aus dem großen Märchenfundus der Gebrüder Grimm. Dieses Mal gibt es die Geschichten „Der Gevatter Tod“, „Das Lumpengesindel“ und „Die drei Schlangenblätter“, von denen ich vorher noch nie etwas gehört habe. Aber ich bin auf diesem Gebiet auch nicht unbedingt ein Experte und kenne fast nur die typischen Märchen aus den Sammlungen für Kinder.
Die Auswahl der Märchen ist wieder ganz unterschiedlich. Während es sich um „Der Gevatter Tod“ beinahe um ein Drama handelt, hat man sich mit „Das Lumpengesindel“ eine Tierkomödie ausgesucht, die in die gleiche Kategorie fällt, wie „Die Bremer Stadtmusikanten“. Auch hier wurden die Tiere, oder wie in dieser Geschichte Gegenstände vermenschlicht, die mit den Menschen des Landes agieren. In der letzten Geschichte befinden wir uns dann wieder in einem eher klassischen Märchen, in dem wieder die Schlange die Wurzel allen Unheils ist und die Frau für den Mann verdirbt.
Die Umsetzung ist wieder hervorragend gelungen und auch die ausgewählten Sprecher mit der Musik sowie die guten Soundeffekte sorgen für einen perfekten Hörspielgenuss. Die Verbindung zwischen den drei Geschichten ist wieder Peter Weis, der als Erzähler die Teile des Märchens berichtet, die sich über die Dialoge nicht ausdrücken lassen.
Als weitere Sprecher in den drei Geschichten kann man noch die Stimmen von Ingeborg Kallweit, Lutz Reichert, Marlene Bosenius, Manfred Liptow, Thomas Balou Martin, Martin May, Tom Raczko, Jürgen Thormann, Patrick Bach, Uschi Hugo, Bernd Kreibich, Arianne Borbach, Philine Peters Arnolds, Regina Lemnitz, Hans Bayer, Christian Stark, Lutz Mackensy, Reinhilt Schneider und Ferdi Özten hören.
Ich freue mich immer wieder über jede neue Hörspielepisode aus dem Hause Titania. Die Atmosphäre der Geschichten ist immer unglaublich gelungen und die Adaption der Märchen (oder Schauergeschichten wie bei „Gruselkabinett“) ist immer hervorragend. Da der Märchenkanon der Gebrüder Grimm ja noch einiges zu bieten hat darf man mehr als gespannt sein, welche Geschichten auf der nächsten Hörspielfolge von „Grimms Märchen“ zu finden sind.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten