Im Jahre 1993 veröffentlichte die deutsche Power Metal Band Grave Digger ihr damaliges Comeback Album “The Reaper”. Nun, 21 Jahre später soll der Reaper (zumindest vom Namen des Albums her) zurückkehren. Dabei ist eine Ankündigung wie “Wir gehen zurück in die Zeiten von…” immer sehr gefährlich, denn sie schürt in den meisten Fällen Erwartungen die nur wenig oder gar nicht erfüllt werden können.
So verhält es sich leider auch mit dem inzwischen siebzehnten (das unter dem Namen Digger veröffentlichte Album nicht mitgezählt) Album der Totengräber aus Gladbeck. Das die Mannen um Oberschaufler Chris Boltendahl meiner Meinung nach schon seit dem Ende der sogenannten “Mid-Age Trilogy” kaum noch etwas vernünftiges auf CD gepresst haben, setzt sich hier leider konsequent fort. Die Songs wirken allesamt nach Schema F zusammengezimmert und bringen kaum Überraschungen mit sich. Nun kann man natürlich behaupten dass Grave Digger schon immer so geklungen haben und dass das ja deren Sound sei, aber leider ist der neueste Output qualitativ so weit von Klassikern wie “The Reaper”, “Heart of Darkness” oder “Tunes of War” entfernt wie die Erde vom Pluto. Zwischendurch gibt es mit “Season of the Witch” oder “Death smiles at all of us” mal einen kleinen Lichtblick, dieser wird dann aber sofort von einer kitschigen Ballade (warum kann Herr Boltendahl nicht wenigstens da mal normal singen) zunichte gemacht.
Die Die Hard Fans werden jetzt vermutlich Zeter und Mordio schreien, aber leider kann ich Grave Digger im Jahr 2014 nichts mehr abgewinnen. 2 Punkte für die beiden einzigen guten Songs.