Nach den ganzen Strapazen der letzten Zeit möchten sich Professor van Dusen und sein treuer Begleiter Hutchinson Hatch ein wenig auf einer Schifffahrt erholen. Dazu steigen sie in Lissabon an Bord des Reichspostdampfers „Hamburg“, der auf seiner Jungfernfahrt unterwegs nach Japan ist. Während der Professor sich auf Gespräche mit einem seiner japanischen Kollegen freut, ist Hatch begeistert von dem Schiff und den Passagieren und möchte gleich einen Artikel für den Daily New Yorker dazu verfassen.
Van Dusen und Hatch sind aber nicht die einzigen Passagiere, die in der ersten Klasse diese Jungfernfahrt genießen. Mit ihnen reisen noch Hermann und Hilde Oppolding, der Erbauer des Schiffes und dessen Frau, die Opernsängerin Lina Cavalieri und ihr engster Vertrauter Tiago Ferro. Dazu noch ein Theaterregisseur und zwei seiner größten Schauspieler sowie ein eher unscheinbarer Mann mit dem Namen Eugen Klawitter.
Letzterer bittet van Dusen durch den Kapitän des Schiffes beim ersten Dinner um ein privates Gespräch. Dort erklärt er sich als Beauftragter des deutschen Kaisers vor, der eine wichtige Fracht begleitet. Worum es sich dabei handelt möchte Klawitter aber zu diesem Zeitpunkt nicht verraten. Van Dusen und Hatch nehmen dieses erst einmal so hin, die Reise ist ja schließlich noch lang. In der Zwischenzeit vergnügt sich van Dusen mit Frau Cavalieri beim Shuffleboard, während Hatch es endlich schafft eine nicht mehr ganz so aktuelle Zeitung aus Lissabon zu lesen.
Während das Theater auf dem Schiff geprobt wird du Hatch versucht herauszufinden um welches Stück es sich handelt, geschieht das Unfassbare. Eugen Klawitter wurde ermordet und seine wertvolle Fracht wurde gestohlen. Doch wer ist der Mörder, und was hat der Diebstahl eines Umhangs der Cavalieri damit zu tun. Sollte dieser Mord nur von etwas Größerem ablenken?
Van Dusen und Hatch haben noch ein wenig Zeit, denn die Reise bis Japan ist noch lang. Wird es ihnen gelingen den oder die Verbrecher aufzuspüren?
Mit „Professor van Dusen auf Jungfernfahrt“ beschreitet All Score Media nun in der Geschichte des Amateurkriminologen neue Wege. Während die bisherigen Geschichten fast immer an einem Platz spielten, bei denen die Verbrecher sich immer wieder hätten aus dem Staub machen können, befindet man sich in dieser Geschichte auf einem Schiff. Dieses kann nicht so einfach verlassen werden und van Dusen und Hatch haben genug Zeit zum Ermitteln.
In dieser Geschichte hat erneut Stephanie Pelzer-Bartosch die Schreibfeder in die Hand genommen und bietet uns hier nicht nur einen Kriminalfall, sondern gleich vier an der Zahl. Natürlich gelingt es van Dusen wieder all diese Fälle aufzuklären, wobei er diesmal auch ein klein wenig Hilfe von Hatch bekommt. Vertont wurde das ganze wieder von Gerd Naumann, der wie immer eine hervorragende Arbeit geleistet hat.
Für die Umsetzung konnten die Macher wieder auf ihre nun schon seit 39 Fällen im Einsatz befindlichen Stammsprecher setzen. So ist wieder Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen sowie Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch zu hören. Wie fast immer agieren die beiden Sprecher hervorragend zusammen und es gelingt ihnen immer wieder durch kleine Veränderungen der Stimmlage eine kleine Neckerei zwischen den Figuren entstehen zu lassen.
Auch für diese Episode konnte All Score Media noch einmal die Stimmen von Wolfgang Bahro und Hans-Georg Panczak verpflichten. Bahro spielt einen brillanten Eugen Klawitter mit den typischen preußischen Tugenden – halt ein Sonderbeauftragter des Kaisers. Panczak indessen schlüpft in die Rolle des Schiffsbauers, dem der Stress auf „seinem Schiff“ immer viel zu groß ist. Einfach herrlich.
In weiteren Rollen konnte man noch Tino Kießling als Hinners, Achim Buch als Kapitän Sibüll, Antje Thiele als Hilde Oppolding, Ilka Teichmüller als Lina Cavalieri, Michael Pink als Tiago Ferro, Jörn LinnEnbröker als Hans Beckmann, Rainer Fritzsche als Ernst Wagner, Franciska Friede als Helena Schürmann sowie Peter Sura als Anton Klein.
Mit „Professor van Dusen auf Jungfernfahrt“ All Score Media, Stephanie Pelzer-Bartosch und Gerd Naumann ein Volltreffer geglückt. Die Geschichte bietet viele Wendungen und auch viele Verdächtige, da es immer wieder neue gut platzierte Hinweise gibt. Die Dialogregie ist hervorragend und vor allem die beiden Protagonisten sind hier nach fast 40 Episoden besonders hervorzuheben. Professor van Dusen macht als Kriminalhörspiel einfach Spaß.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten