Professor van Dusen und sein Freund und Chronist Hutchinson Hatch befinden sich zum Jahreswechsel zum Jahr 1904 während ihrer Weltreise immer noch im beschaulichen England. Ganz zum Leidwesen von Hatch, der sich schon auf die Weiterreise und vor allem auf Paris freut. Um das Jahr gebührend abzuschließen überredet Hatch den Professor mit ihm vor die Tore der St. Pauls Cathedral zu gehen um dort mit einigen tausend Briten das neue Jahr zu feiern.
Natürlich hat der Professor schlechte Laune, da er nicht nur die Menschenmenge nicht wirklich mag, sondern durch den Nebel noch nicht einmal das versprochene Feuerwerk genießen kann. Dann aber ändert sich plötzlich die Situation denn passend zum Jahreswechsel wird ein Mann auf offener Straße mitten in der Menschenmenge ermordet.
Hatch und van Dusen sind die ersten vor Ort und beginnen damit, die Leiche zu untersuchen. Dabei werden sie von einem Bobby beobachtet, der die beiden als Tatverdächtige Mörder sofort festnimmt. Aufgeklärt werden kann dieses Missverständnis aber erst im Büro von Inspector Stonewall, der van Dusen gerne als Berater engagieren möchte. Bevor es aber dazu kommen kann erhält Stonewall die Nachricht, dass es eine Verdächtige gibt und der Fall somit fast abgeschlossen ist.
Doch wie so oft ist diese einfache Lösung eines Falles noch lange nicht das Ende der Ermittlungen. Auch wenn Inspector Stonewall die Hilfe von Professor van Dusen nun nicht mehr benötigt, ermittelt der Professor weiter. Denn nach Ansicht des Professors war es nicht nur ein Mörder und der getötete wurde in der Neujahrsnacht von mehreren Messerstichen gleichzeitig gnadenlos hingerichtet. Da der Mann ein Wohltäter war, scheint es auch kein wirkliches Tatmotiv für die Morde zu geben. Also machen van Dusen und Hatch das Naheliegendste – sie besuchen den Bruder des Opfers.
Mit der Geschichte „Professor van Dusen nimmt ein Bad in der Menge“ veröffentlicht All Score Media nun schon Fall 38 der überaus spannenden aber auch erheiternden Hörspielserie „Professor van Dusen“. Hierbei handelt es sich um Geschichten des Chronisten Hutchinson Hatch die immer irgendwann zwischen den klassischen Geschichten von van Dusen Autor Michael Koser spielen.
Diese Geschichte ist der in der Van Dusen Chronologie letzte Fall in der schönen aber eher ungemütlichen Stadt London. Zum Jahreswechsel geschieht ein Mord, den natürlich wieder nur der Professor lösen kann, da die örtliche Polizei sich ebenso ungeschickt anstellt, wie Inspector Caruso in den USA. Nach einigem hin und her, einigen falschen Fährten und auch mehreren Tätern und Verdächtigen findet man am Ende natürlich den Drahtzieher des Ganzen. Diese Person ist diesmal nicht ganz so überraschend wie sonst, dennoch ist die Art des Aufspürens bewundernswert.
Für diese Geschichte konnte man bei All Score Media erneut Maureen Butcher für die Handlung verpflichten, die der Geschichte auch den typischen Van Dusen Charme verpassen konnte. Es gibt immer wieder kleine Wortgefechte zwischen Van Dusen und Hatch und die Art des eigentlichen Mordes ist wieder so bizarr und abwegig, dass nur der Hobbykriminologe auf die richtige Lösung kommen kann.
Für die Umsetzung dieser Geschichte konnte Gerd Naumann als Regisseur und Produzent wieder auf die Stimmen von Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen sowie Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch zählen. Diese sind seit Beginn der Serie dabei und verleihen den Geschichten auch den dazu passenden Charme.
Dazu konnte man für diese Geschichte noch Wolfgang Bahro als Inspector Stonewall sowie Hans-Georg Panczak als Mortimer Collum gewinnen. Bahro dürfte den älteren Hörern noch als Bösewicht Gerner aus der RTL Daily Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bekannt sein, während ich bei Panczak immer das Bild von Luke Skywalker im Kopf hatte.
In weitern Rollen kann man noch die Stimmen von Tino Kießling als Melvin Boyle, Sebastian Kluckert als Rupert Boyle, Franciska Friede als Dottie Vaughn sowie Jens Wendland als Constable hören.
Alles in allem ist „Professor van Dusen nimmt ein Bad in der Menge“ wieder brillante Hörspielunterhaltung. Mit der „Professor van Dusen“ Reihe schaffen es Gerd Naumann, seine jeweiligen Autoren sowie All Score Media mich schon immer ab der ersten Minute zu fesseln. So auch dieses Mal bei einer Geschichte, die nicht nur einen Mörder vorzuweisen hat und bei der nicht alles so ist, wie es scheint. Man darf als Hörer also gespannt sein.
Meine Meinung. 10 von 10 Punkten