Mit Dave Jason (Sänger, Komponist, Produzent) von Schwarzer Engel konnte ich ein Interview führen. Gesprochen wurde über Songwriting, Reaktionen, Emotionen, Höhere Gewalt, Instrumente und Technik sowie andere Themen. Das neue Studioalbum “Höhere Gewalt” wird am 26. Juli 2024 erscheinen. Für einen Stream der “100 Jahre”-EP-Single geht es hier lang. Die Single “Krähenbruder” vom kommenden Longplayer gibt es hier.
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
RAMMSTEIN – Mutter
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Die neue Single „100 Jahre“. Da wir mit dem Song etwas Neues ausprobiert haben, war die erste Online-Resonanz bei den Fans teilweise gemischt. Bei der Live-Premiere auf dem Wave-Gotik-Treffen 2024 in Leipzig wurde der Song aber glücklicherweise frenetisch gefeiert.
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Der Bandname SCHWARZER ENGEL ist aus einem Traum entstanden, den ich damals wahrscheinlich aufgrund des übermäßigen Konsums von Action- und Kriegsfilmen hatte. Filme haben also in gewisser Weise sogar unsere Entstehungsgeschichte beeinflusst.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Bei den ersten drei Alben (Apokalypse, Träume einer Nacht und In Brennenden Himmeln) war die Basis des Songwritings meist ein oder mehrere Gitarrenriffs pro Song. Mittlerweile entstehen viele unserer Songs eher auf Inspiration von verschiedenen Soundwelten und das Riff folgt später.
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Wut, Trauer, Angst, Mut, Freude… Laut unseren Fans gibt es keine Gefühlsregung, die unsere Musik nicht auslöst. Es freut mich aber immer wieder, wenn mir Fans schreiben, was die Musik von SCHWARZER ENGEL für sie bedeutet und wie sie ihnen Kraft (auch in den dunkelsten Stunden) gibt oder gegeben hat. Denn dafür ist Musik da! Sie ist der treueste Begleiter und drückt das aus, was Worte nicht ausdrücken können.
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Bei den Aufnahmen zum neuen Album kamen hauptsächlich Gesang, E-Gitarren (meist tiefer gestimmt auf Drop-C-Tuning), Schlagzeug, E-Bass und eine Vielzahl von Synthesizern, Orchesterinstrumenten und elektronischen Klangwelten zum Einsatz. Das Ergebnis kann man in Form der bereits veröffentlichten „100 Jahre“-EP und der Single „Krähenbruder“ hören!