Mit Sven Friedrich (Solar Fake) konnte ich ein Interview führen. Wir haben über seine Herangehensweise beim Songwriting, musikalische Einflüsse aber auch cineastische gesprochen. Außerdem über Feedback, Emotionen und Instrumente sowie Technik (hier primär Software). Am 24. Mai 2024 erschien das aktuelle Album “Don’t Push This Button!”. Viel Spaß beim Interview.
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
The Cure – Pornography. Ich war noch sehr jung, aber dieses Album hat eine völlig neue Musikwelt für mich eröffnet, minimal und unglaublich schwermütig…
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Es Geht Dich Nichts An von unserem letzten Album „Enjoy Dystopia“. Der erste und einzige deutschsprachige Song, da macht man sich schon Gedanken, was die Fans dazu sagen, aber er hat super funktioniert und wird auch live sehr gerne gehört.
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Fight Club hat mich schon immer sehr beeindruckt. Viele Absurditäten und Wahrheiten und viele wirklich elementare Mono- bzw. Dialoge und immer ne coole Wendung… Ich hab den Film vor kurzem nochmal gesehen und es ist einer der sehr wenigen Filme, die zeitlos sind und ihren Reiz behalten.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Ich mach ja alles selbst und habe manchmal schon einen relativ komplexen Song im Kopf, manchmal nur ein kleines Melodiechen, das ich dann ausbaue… Ganz unterschiedlich. Auf jeden Fall kommt bei mir immer zuerst die Musik, dann Text und Gesang.
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Eigentlich nur ehrliche. Es ist toll, wenn die Leute sich in Musik und Text wiederfinden und auf eine Art ‚verstanden‘ fühlen.
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Ich habe mittlerweile sämtliche Hardware abgeschafft und arbeite komplett im Rechner. Also natürlich habe ich verschiedene Abhören und Mikrofone, aber das wars auch schon. Das ist für mich viel effektiver, schneller und präziser, um jederzeit an dem Punkt weiterzumachen, wo ich aufgehört habe. Ich arbeite mit Cubase Pro und verschiedenen Synths, die ganze Palette von Native Instruments, ich benutze auch den Spire, den Omnisphere, verschiedene simulierte alte Synths und so Kram. An Effekten benutze ich alles von Waves, Izotope, MTM, Fab Filter, Plugin Alliance, Nugen, Eventide und natürlich auch die Sachen von Native Instruments. Und bei Bedarf hole ich mir kleine Helferlein, die ein akutes Problem gezielt bekämpfen können, wenn nötig. Ist natürlich schon krass, denn das ist eine riesige Auswahl an Tools, aber irgendwie hat jedes sein Einsatzgebiet und man kann halt keine Blaupause von Mixen machen und muss immer neu denken…