Im Jahre 1917 hat Wladimir Iljitsch Uljanow die Macht in Russland an sich reißen können. Damals hat er aber schon lange nicht mehr so gehießen, da er durch Verfolgung im Jahre 1900 das Pseudonym „Lenin” annehmen musste. Bis zu seinem Tode im Jahre 1924 war er unter diesem Namen berühmt und auch gefürchtet.
Doch wer war dieser Lenin eigentlich? In ihrer 90-Minütigen Dokumentation versuchen Ulrich H. Kasten und Hans-Dieter Schütt diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. Dazu muss man weit in die Geschichte Lenins zurückgehen, der als Sohn einer bürgerlichen Familie geboren wurde. Der Umsturz kam mit dem Bruder Alexander. Dieser versuchte im Jahre 1887 den Zaren zu ermorden und wurde daraufhin hingerichtet.
Lenin und seine Familie mussten aus ihrem Heimatort fliehen, doch auch in dem neuen Ort wurde es nicht besser für die Familie Uljanow. Der Schatten des Bruders war immer noch vorhanden und Wladimir verfiel überall in Ungnade. Er verschanzte sich hinter Büchern und brachte sich so vieles von seinem Wissen bei. Eines der wichtigsten Werke, die er je gelesen hatte wurde „Das Kapital” von Karl Marx. Nach diesem Werk richtete er seine ganze Weltanschauung aus.
In akribischer Kleinarbeit haben die Macher Lenins Leben nachvollzogen. Dazu sind sie zu den jeweiligen Schauplätzen gereist und haben dort die Hinterlassenschaften des Politikers gefilmt. Begonnen wird natürlich in seinem Heimatdorf, in dem man den Geburtsort Lenins zeigt. Über seine weiteren Zwischenstopps in Russland, seine Zeit im Exil in der Schweiz bis zu seiner Rückkehr in Russland werden alle wichtigen Etappen im Leben Lenins aufgearbeitet.
Durch die Darstellung der Originalschauplätze ist diese Dokumentation recht interessant zusammengestellt. Ein wenig haben mich persönlich die langen Kameraeinstellungen gestört, wie z.B. im Hofbräuhaus, oder die Aufnahmen von unterschiedlichen Schriftstücken in Kyrillisch. Dabei kam es mir oft so vor, als wenn die Macher nur Zeit überbrücken wollten um einen Film von 90 Minuten zu füllen. Ansonsten ist diese Dokumentation gut aufgearbeitet, wenn sie auch an manchen Stellen durch die Aneinanderreihung von Fakten schwer zu verfolgen war.