Am 17. November 2023 ist das neue Adam Angst Studioalbum “Twist” über dem Label Grand Hotel van Cleef erschienen. Es ist das dritte Album von Felix Schönfuss, David Frings, Roman Hartmann, Christian Kruse und Johannes Koster. Die erste Single aus dem Album heißt “Die Lösung für deine Probleme”, erschien am 21. Juli 2023 und “ist leider, leider, leider heute aktueller als 2021, als er ursprünglich geschrieben wurde. Sänger Felix Schönfuss beschreibt das so:
“2021: Inmitten der Ödnis des zweiten Lockdowns setzte ich endlich meinen Plan um, Klavier zu lernen. Zumindest ein paar Akkorde wollte ich flüssig spielen können. Nach zwei Monaten war ich dann doch erstaunt, wie schnell man mit ein wenig Motivation und dem YouTube-Suchbegriff ‘Famous piano songs tutorial easy’ erste Erfolge erzielen kann. Zwar kann ich bis heute keine einzige Note lesen und eine Klavierlehrerin würde mir wahrscheinlich 80-mal mit dem Rohrstock auf die Hände kloppen und dabei ‘FINGERSATZ!’ brüllen, doch es hat gereicht, um meinen ersten Song auf dem Klavier für ADAM ANGST zu schreiben: ‘Die Lösung für deine Probleme’.”
“Wir sind zusammen” erschien dann als weitere Single. Sehr schön und “beruhigend”, dass das Album “Twist” nicht nur aus Klavierballaden besteht. Wäre aber sicherlich auch interessant. Gesangsstil von den vorherigen Alben (oder eben diesem Song) aber nur Klavier als Instrument. Klassik-Screamo? Vielleicht ‘ne Marktlücke.
Nach der Klavierballade folgt aber erst einmal “Unangenehm (feat. Wutgruppe 0)”. Einen Song, der gespielt-gegröhlt daherkommt und den Gros der Deutschrock-Bands mimt. Natürlich total ernst gemeint. Kalendersprüche und eine Wir-gegen-die-Haltung. Und alles anderes, was dieses Genre “ausmacht”. Und leider auch gefährlich sein kann und oftmals ist. Das inkludiert natürlich alle “Grauzonen”-Bands. Wenn das schon unklar ist, lieber Finger weg. Keine Positionieren, keine Beachtung.
Ein Song wie “”Mindset” macht sich über alle “Selbstoptimierungs- & Abzock-Arschlöcher lustig” heißt es in der Info. Ein Song für mich. Ich kann damit auch nichts anfangen. Toxizität sollte keinen Platz haben. “Eau de Toilette” hingegen hat ein wunderbares Ende, das mich zum Schmunzeln brachte. Aber auch der Inhalt in Form des Textes ist gut. Ein Song über Dating-Apps und Plattformen.
Rund um Adam Angst. Und dann irgendwie nicht. Einige Songs, die “erwartbar” waren und sind aber dennoch Momente beinhalten, die ich so nicht hab kommen sehen. Das Klavier kommt häufiger vor und steht dem Gesamtklangbild gut. Textlich eine sichere Nummer und sehr wohltuend. Ich mag derlei gerne. Ein bisschen Finger in die Wunde und zum Nachdenken anregen. Gute, gelungene Platte.