In einem kleinen Dorf im Landgebiet der zwei Flüsse herrscht Frieden. Seit Jahren lebten die Dorfbewohner in Eintracht miteinander und die Politik der großen Welt war eher nebensächlich. Eines war aber immer Gewiss und zwar das große Fest zum Ende des Winters, welches den Frühling einleiten soll.
So auch in diesem Jahr. Der junge Schafhirte Rand ist mit seinem Vater ins Dorf gekommen um Apfelwein abzuliefern. Kaum dort angekommen erfährt er auch schon von den seltsamen Fremden, die im Gasthaus des Bürgermeisters untergekommen sind. Zusammen mit seinem Freund Mat möchte er mehr erfahren, wird aber schnell von der Ankunft des Händlers abgelenkt. Dieser berichtet auch ohne weitere Umschweife von den drohenden Gefahren außerhalb des Dorfes.
Schnell wird der Dorfrat berufen, der über das weitere Vorgehen berät. Natürlich dauert alles sehr lange und am Ende möchte man das Fest abwarten. Es ist ja schließlich nur einmal im Jahr und es kommt sogar extra ein Gaukler ins Dorf um die Bewohner zu unterhalten.
Leider hat dieses Zögern große Folgen, denn schon in der Nacht wird das Dorf von wilden Trollocs überfallen und Rands Vater wird tödlich verwundet. Während die Heilerin des Dorfes nichts für ihn machen kann, wird die Fremde um Hilfe gebeten. Bei dieser handelt es sich um eine magiebegabte Aes Sedai, die nicht nur das Frühlingsfest in dem Dorf genießen wollte. Sie und ihr Begleiter sind auf der Suche nach ganz besonderen jungen Männern, die mit dem Schicksal der Welt in Verbindung stehen.
So kommt es dann auch, dass Moiraine (so der Name der Fremden) und ihr Beschützer Lan, zusammen mit Rand, seinen Freunden Mat und Perrin, dem Lehrling des Schmiedes aufbrechen, um nach Tar Valon, die Hauptstadt der Aes Sedai, zu reisen. Dort möchte sie genaueres über die Verbindung und die Bestimmung dieser drei jungen Männer herausfinden. Ihnen schließen sich noch der Gaukler Thom und die junge Egwene. Letztere hat ihr Dorf verlassen und sich der Gruppe freiwillig angeschlossen, da sie es als Ungerechtigkeit angesehen hat, dass nur die Männer mit nach Tar Valon dürfen.
So macht sich diese ungleiche Gruppe auf, um das Auge der Welt zu finden und damit den schwarzen König zu besiegen. Dieser hat im Laufe der letzten Zeit wieder an Macht dazu gewonnen und erscheint den drei jungen Männern in ihren Träumen, um sie dort auf seine Seite zu ziehen. Nur der dunkle König könnte die Welt zerstören und das Rad der Zeit vernichten.
Bevor es aber zur Aufeinanderteffen der Gegner kommen kann, müssen die Freunde viele Abenteuer bestreiten und auch viele Schicksalsschläge erleiden. Werden sie das Auge noch rechtzeitig finden, oder wird der dunkle Gegner der Gruppe zusammen mit seinen übernatürlichen Schergen der Suche ein schnelles Ende bereiten?
Robert Jordans „Das Rad der Zeit“ ist ein Fantasyklassiker „neueren“ Datums. Im Gegensatz zu den Geschichten von J.R.R. Tolkien oder C.S. Lewis ist dieser erste Band dieser riesigen Fantasysaga im Jahre 1990 erschienen und begeistert seitdem die Leser. Bis zu seinem Tode im Jahre 2007 hat Jordan 15 Bände der Reihe geschrieben und seine Fans in den Bann gezogen.
Seit geraumer Zeit gibt es nun auch eine Serienadaption der Geschichten bei Amazon Prime, die eine ganze neue Reihe neuer Fans begeistern konnte. Dieses war der perfekte Anlass für den Piper Verlag die Geschichten um „Das Rad der Zeit“ in einer sehr edlen Neuausgabe wieder auf den Markt zu bringen.
Zu meinem Glück muss man sagen. Ich wollte schon lange einmal Jordans Epos lesen, doch irgendwie hat es sich nie wirklich angeboten. Nun war aber der perfekte Zeitpunkt gekommen und ich bin wirklich begeistert. Auch wenn ich zu Beginn der Geschichte gedacht habe, dass es sich um einen aufgewärmten „Herr der Ringe“ handelt, wurde ich schnell eines Besseren belehrt.
„Die Suche nach dem Auge der Welt“ ist ein facettenreicher Roman, der mehr als einen Protagonisten im Laufe der Handlung hat. Es tauchen immer wieder neue Figuren auf, die den Helden zur Seite stehen, doch leider bleiben auch ein paar liebgewonnene Figuren im Kampf gegen die Trollocs und den anderen Kreaturen aus der Schattenwelt auf der Strecke.
Die Geschichte um Rand und seine Gruppe von Freunden ist mit diesem Band noch lange nicht abgeschlossen. Auch wenn Jordans Erzählung manchmal ein wenig ausschweifend war, ist dieser erste Band an keiner Stelle wirklich langweilig. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird, denn die Schlacht ist noch lange nicht geschlagen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten