Einige Zeit konnte Magier, Detektiv und nun auch Wächter des weißen Rates ausspannen und sich sogar nun einer Schneeballschlacht auf dem Anwesen der Carpenters hingeben. Völlig ausgelassen registrieren Harry und Molly die Gefahr fast zu spät, als sie von einer gehörnten Ziegenkreatur angegriffen werden.
Bei diesen handelt es sich um einen der drei Ziegenböcke Brausewind aus dem gleichnamigen Märchen– Auftragskiller, die vom Sommerhof der Feen als Rache für den Mord an ihrer Prinzessin ausgesandt wurden. Unter größter Anstrengung können Harry, Molly und auch Mollys Mutter Charity, die Kreaturen abwehren, doch dabei handelt es sich nur um die erste Vorhut.
Nun ist es mit der Ruhe vorbei und Harry wird von seiner Freundin Karin Murphy zu einem Tatort gerufen. In einem zerstörten Gebäude kann Harry einen üblen Schwefelgeruch wahrnehmen und entdeckt nach kurzer Suche ein Symbol, welches mit Blut gemalt wurde. Dieses Symbol ist magischen Ursprungs und scheint auch der Grund für die Zerstörung des Hauses zu sein. Der Clou an der ganzen Geschichte – das Haus gehörte „Gentleman“ Johnny Marcone, der scheinbar verschwunden ist.
ZU allem Überfluss wird Harry kurz darauf von Mab aufgesucht, der Königin des Winterreichs, die einen ihrer Gefallen bei Harry einfordert. Dieser soll Marcone wiederfinden, oder direkt ihr Ritter werden. Bei letzterem lehnt Harry ab, das erstere kann er aber nach einer Machtdemonstration von Mab nicht verweigern.
Nachdem er sich mit Thomas erneut gegen einige Brausewind Geschwister verteidigen konnte, trifft er auf Marcones Leibwächter Hendricks und die zwielichtige Magierin Ms. Gard. Diese wurde schwer verletzt und braucht dringend Hilfe, doch bevor Harry Zeit für etwas Anderes hat werden sie von einer Denarierin angegriffen, die sich in eine riesige Gottesanbeterin verwandeln kann. Mit letzter Kraft könne sie entkommen und suchen nun Hilfe bei Father Forthill und Michael Carpenter, dem vorletzten Kreuzritter.
Michael stellt direkt die Vermutung an, dass Nicodemus seine Finger im Spiel hat. Dieser ist der eigentliche Anführer der Denarier und eigentlich dürfte dieser Angriff auf Harry seiner Aufmerksamkeit nicht entgangen sein. Doch obwohl Nicodemus der schlimmste Gegner der Menschheit ist, hat Harry noch ein viel schlimmeres Problem. Es ist immer noch ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt und die Brausewinds, die ihn bisher gejagt haben waren nur die kleinen Brüder.
Mit dem zehnten Band seiner „dunklen Fälle des Harry Dresden“ schaltet Jim Butcher nach den turbulenten vorherigen Bänden noch einen Gang höher. Bei dieser Geschichte hat man das Gefühl, dass alles über Harry zusammenbricht und dass ihm trotz seiner vielen Pläne so langsam alles aus den Händen gleitet.
Dabei tauchen viele Figuren aus den vergangenen Bänden wieder auf und auch etliche Handlungsstränge aus der Vergangenheit werden fortgesetzt, oder auch zu einem Abschluss gebracht. Natürlich gelingt es Butcher auch gleichzeitig neue Handlungsstränge einzufügen, die in zukünftigen Geschichten eine Rolle spielen werden.
Durch das immer größer werdende Universum und eine immer größere Anzahl an Figuren in diesem Universum sowie immer wechselnde Rollen des Protagonisten Harry wird die Lektüre der „dunklen Fälle des Harry Dresden“ nicht langweilig. Auch wenn die Geschichten vom Aufbau immer recht ähnlich sind, ist es doch immer wieder die große Herausforderung herauszufinden, wie Harry den „Fall“ am Ende lösen kann.
Leider gelingt die Auflösung und damit der Sieg von Guten über das Böse nie ohne Komplikationen und so müssen entweder er oder Menschen die ihm Nahestehen meistens einen relativ hohen Preis für das „Happy End“ bezahlen. So ist es auch diesmal und der Showdown beziehungsweise die Person, die es treffen wird, wird einen als Leser völlig unerwartet überraschen.
Auch dieser zehnte Band erscheint wieder in der Neuübersetzung von Dominik Heinrici, der bisher alle Bände der zweiten Veröffentlichungswelle übersetzt hat. Ich persönlich bin schon sehr gespannt, wie es mit Harry und seinen Freunden weitergehen wird, vor allem nach dem Schicksalsschlag, der ihn nun getroffen hat. Was könnte dies nun noch toppen?
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten