Pferdezüchter Michael Kohlhaas (Mads Mikkelsen) möchte auf dem nächstgelegenen Markt seine Pferde verkaufen. Auf dem Weg dorthin wird er aber vom Verwalter des neuen Barons um einen Passierschein gebeten, den er natürlich nicht hat. Kohlhaas muss seine zwei tadellosen Rappen und seine Begleiter als Pfand zurücklassen, um passieren u dürfen. Nach getanen Verhandlungen und Geschäften will Kohlhaas seine Pferde wieder abholen, doch diese sind durch Feldarbeit und Misshandlungen nicht mehr wiederzuerkennen.
Durch den Zusammenhalt und die Unterstützung seiner Familie legt Kohlhaas gegen diese Misshandlung seiner Ware Klage ein, die jedoch abgewiesen wird. Als seine Frau Judith (Delphine Chuillot) bei der Prinzessin (Roxane Duran) um Gerechtigkeit flehen will, wird sie abgewiesen und auf dem Weg zurück tödlich verletzt. Nachdem Judith in Kohlhaas Händen verstorben ist, schwört dieser Rache und Begibt sich zusammen mit seiner Tochter Lisbeth (Mélusine Mayance) und ein paar Verbündeten auf einen Feldzug, um die Herrschenden zu stürzen.
Regisseur Arnaud des Palliéres hat für seine „Michael Kohlhaas” Literaturverfilmung nach dem Roman von Heinrich von Kleist weder Kosten noch Mühen gescheut. Für die Hauptrolle konnte er den Dänischen Schauspieler Mads Mikkelsen verpflichten, der in seinen vielen unterschiedlichen Rollen schon bewiesen hat wie wandlungsfähig er ist, sei es als Wikinger in „Valhalla Rising” oder als James Bond Gegenspieler in „Casino Royale”.
Gedreht wurde der Film in klassischer Kulisse, so dass man sich als Zuschauer in das Elend und die erniedrigenden Verhältnisse die im 17. Jahrhundert geherrscht haben hineinversetzten kann. Von der Geschichte finde ich den Wandel des Protagonisten sehr interessant, da sich dieser von einem rechtschaffenden Bürger zu einem Rebellen entwickelt, der gegen die Obrigkeit ankämpft. Auch hier waren es viele Einzelheiten, die dazu geführt haben, jedoch ließ der Tod seiner Ehefrau dass Fass überlaufen.
„Michael Kohlhaas” ist eine gut gemachte Literaturverfilmung, die leider viele Längen im Film aufweist. Dafür lernt man als Zuschauer die Figuren besser kennen und kann sich in die Beweggründe ihres Handelns hineinversetzen. Der Film der in Koproduktion von ZDF und Arte gedreht wurde ist auf der DVD in Französisch mit Deutschen Untertiteln verfügbar sowie in Deutsch. Hierbei ist zu beachten das Mads Mikkelsen eine andere Synchronstimme erhalten hat, die leider nicht zu seiner Figur passt und immer recht schnell und leise spricht.
Jeder der die Romanvorlage kennt und der ein Freund von historischen Abenteuerfilmen ist wird dieser Film gefallen. Die Darsteller des Films sind ausnahmslos gut und die Einordnung in den historischen Kontext ist wirklich gelungen.