Ein vierteljahrhundert ist es nun also tatsächlich her, dass Manowar ihr wohl bekanntestes Album veröffentlichten, Kings of Metal. Um dieses Jubiläum auch angemessen zu feiern parkte man die ganze Truppe erneut im Studio um nicht nur einen simplen remasterten Re-Release zu machen, sondern um das Teil direkt komplett neu einzuspielen.
Über die Qualität und den Stellenwert dieses Albums muss man wohl keine Worte mehr verlieren, denn jedem der mit den Worten Heavy Metal etwas anfangen kann sollte dieses Album bekannt sein. So stellte sich mir also von vornherein eher die Frage welche Songs mir im Original oder in der Neuaufnahme besser gefallen würden. Und, ob mir überhaupt irgendwas an dieser Neuaufnahme passen würde. Schließlich war Kings of Metal damals eins der ersten Alben die ich aus dem harten Bereich zu hören bekam. Und das im Jahr seines Erscheinens. Wie doch die Zeit vergeht. Am Ende packte mich aber dann doch die Neugier und so gab ich dem ganzen dann eine Chance.
Kings of Metal MMXIV ist in einigen Punkten ein extrem zweischneidiges Schwert. Zugegeben, wenn man ein Album so gut und so lange kennt, dann tut man sich mit einigen Sachen extrem schwer. So ist zum Beispiel das inzwischen als Opener fungierende “Hail and Kill” am Anfang des Albums irgendwie fehl am Platze. Ein Sache, die sich für mich durch das komplette Album zieht, denn man hat nicht nur teilweise die Songnamen leicht geändert, sondern auch die Tracklist gehörig durcheinander geworfen. “Pleasure Slave” fehlt auf dieser Neuaufnahme komplett, aber gut, das kann man gerade noch verschmerzen.
Aber wie klingt diese Neuaufnahme denn nun? Alles in Allem haben Manowar sich jede Menge Mühe gegeben. So ist Kings of Metal MMXIV nicht nur eine 1:1 Neuaufnahme, sondern wartet mit allerlei kleinen Überraschungen auf. Diese reichen wie im Falle von “The Heart of Steel” von neuen Intros bis zu veränderten Lyrics bzw. zusätzlichen Strophen wie bei “The Blood of the Kings”. Oft wurden auch einfach Gesangsarrangements (z.B. Thy Kingdom Come) oder Solos geändert und lassen einen durchaus interessiert aufhorchen. Das Instrumental “Sting of the Bumblebee” habe ich zum Beispiel zu Anfang überhaupt nicht erkannt und musste doch tatsächlich einen kurzen Blick auf den Laptop werfen welcher Song denn da gerade läuft. Ein absoluter Totalausfall ist meiner Meinung nach “Thy Crown and thy Ring”. Schon immer mein Lieblingssong auf dem Album gewesen, hat mich der extrem schwache Chor auf dieser Neuaufnahme doch wirklich erschreckt. Das Gleiche gilt für die leider äußerst total Überzogene Leistung von Brian Blessed als Grandfather in “A Warrior´s Prayer”. Positiv ist hingegen der Sound zu nennen. Der Sound wurde an den des 21. Jahrhunderts angepasst ohne dabei steril oder poliert zu wirken. Die zweite CD ist meiner Meinung nach keiner besonderen Nennung wert, enthält sie doch lediglich das Album noch mal in einer instrumentalen Version. Wichtig ist dies vermutlich nur für Leute, die gerne noch mal ihren eigenen Gesang dazu hören möchten oder das Album mal beim entspannen auf der Couch bei einem Glas Wein genießen.
Was kann man also zusammenfassend über Kings of Metal XXMIV sagen? Im Großen und Ganzen ist es eine äußerst gelungene Neuaufnahme die man jedem der dieses Album noch nicht besitzt (solche Leute gibt’s?) durchaus ans Herz legen kann. Auch für Leute die die Songs gerne noch mal in einem neuen und modernen Gewand hören wollen wird es mit Sicherheit keine Enttäuschung darstellen. Ich persönlich bleibe (vermutlich auch aus nostalgischen Gründen) beim Original.