Die Morde von Jack the Ripper liegen nur ein paar Monate zurück und die Stadt London hat sich immer noch nicht von dem Schrecken erholt, als sich der nächste Mordfall ereignet, der ebenfalls in das Profil dieses Mörders passen könnte. Inspector Edmund Reid (Matthew Macfadyen) und sein Assistent Sergeant Drake (Jerome Flynn) aus der berüchtigten „H Division” beginnen mit den Ermittlungen und stoßen dabei nicht immer auf offene Türen. Selbst in ihren eigenen Reihen wird gegen sie gearbeitet, da die Auflösung der Ripper Morde immer noch sehr prestigeträchtig ist.
Erst als Reid den amerikanischen Forensiker Homer Jackson (Adam Rothenberg), der auch schon für die Privatdetektei der Pinkertons gearbeitet hat, in die Ermittlungen mit einbezieht, verdichtet sich der Fall und es kristallisiert sich ein weiterer Mörder heraus. Von nun an arbeiten die drei Ermittler eng zusammen, auch wenn man Jackson das ein oder andere Mal betrunken aus dem Freudenhaus begleiten muss. Doch schon der nächste Fall scheint die drei an ihre Grenzen zu bringen, denn ein auf der Straße lebender Junge soll einen Spielzeugmacher ermordet haben. Nun wartet der Strick auf den Jungen und nur Reid, Drake und Jackson können ihm noch helfen, denn die Bürgerwehr ist ganz versessen darauf, den Jungen baumeln zu sehen.
„Ripper Street” ist eine gut gemachte Krimiserie die im East End von London im Jahre 1889 spielt. Hauptfiguren der Serie sind Inspector Edmund Reid, sein Gehilfe Sergeant Drake und der Amerikaner Homer Jackson. Um diese drei Figuren herum haben die Macher eine Welt erschaffen, in die man als Zuschauer nur allzu bereit ist einzutauchen. Denn nicht nur die drei Protagonisten sind ausgearbeitet, sondern auch die vielen Randfiguren bekommen einen kleinen Hintergrund, wie z.B. Reids Frau, oder die Besitzerin des Freudenhauses, oder die Besitzerin des Kinderheims. Manchmal ist mir der Hintergrund ein wenig zu dürftig ausgearbeitet, doch das ist auch der Reiz der Serie, da man nicht jede Figur von der ersten Sekunde ausführlich kennt, sondern diese auch erst im Zuge der Serie besser kennen lernt.
Die erste Staffel von „Ripper Street” beinhaltet acht Episoden, die man zum Teil auch einzeln genießen kann, da die Rahmenhandlung nur ein wenig im Hintergrund erzählt wird und erst in den letzten beiden Episoden wirklich darauf aufgebaut wird. Von der Kulisse her ist „Ripper Street” einzigartig, da das Gefühl von Londoner East End im ausgehenden 19. Jahrhundert meines Erachtens passend eingefangen wurde. Die Figuren sind passend besetzt denn hier hat man nicht auf die klassischen Rollenmodelle gesetzt, sondern sich vielmehr harte und verbissene Kämpfertypen ausgewählt, die allein von ihrem Aussehen schon in das Londoner Elendsviertel passen.
Das Ende der ersten Staffel war für mich zufriedenstellend. Es gab in der Serie keine wirklichen Erklärungsversuche, wer Jack the Ripper sein konnte, dennoch war jeder der Fälle einzigartig und faszinierend. Die zweite Staffel ist in Großbritannien schon gelaufen und ich persönlich hoffe, dass diese auch bald den Weg nach Deutschland finden wird. „Ripper Street” ist eine außergewöhnliche Serie mit kleinen Makeln, die aber definitiv Lust auf mehr macht.