England 1983: Die junge Susan wollte eigentlich nur nach London, um dort ihr Studium aufzunehmen. Da sie mit ihrer Mutter zu ihrem Geburtstag oft da war, ist sie schon einige Tage früher in die englische Hauptstadt gereist, um die Gegend ein wenig besser kennenzulernen und um ihren mysteriösen Vater zu suchen. Dazu konnte sie ihr Lager vorerst bei ihrem „Onkel“ Frank Thringley aufschlagen, bis sie etwas Eigenes gefunden hat. Ein großer Fehler, denn ihr Onkel war nicht der Mensch, der er vorzugeben schien – er war noch nicht einmal ein Mensch.
Schon in der ersten Nacht fällt Susan etwas Sonderbares auf, denn Menschen mit abgesägten Schrotflinten bewegen sich ganz normal im Haus und sie selbst fasst den Plan in der Dunkelheit zu verschwinden. Da kommt es aber nicht mehr zu, denn der Buchhändler Merlin tötet Frank und befreit Susan damit. Merlin scheint ein etwas seltsamer Typ zu sein, der nur die rechte Hand mit einem Handschuh bedeckt hat.
Leider hat er durch den Mord eine magische Falle ausgelöst, so dass er und Susan sich in einem seltsamen Gebiet abseits der realen Welt befinden, in dem man nur auf dem vorgegebenen Weg wandeln darf. Macht man dies nicht, ist man auf ewig verloren. Nach einiger Zeit finden die beiden aber auch hier einen Ausweg und befinden sich wieder in der Realität. Leider, denn schon kurz darauf werden beide verhaftet.
Zu Susans Glück sind die Buchhändler in London bekannt und schon bald darauf findet sie ein neues zu Hause in der Pension von Mrs. London. Diese hat schon öfter mit den Buchhändlern zusammengearbeitet und ihre Pension steht unter einem besonderen Schutz. Das ändert aber nichts daran, dass in der Nacht ein Bote des Bösen auf den Schuppen des Hauses springt und Susans Zimmer beobachtet.
Am nächsten Tag wird Susan von Merlin abgeholt und zu den magischen Buchhändlern Londons gebracht. Auch das verläuft nicht ganz ohne Zwischenfälle – zuerst ein Angriff von zwei willenlosen Verbrechern vor der Tür der Pension und dann noch eine Entführung durch Kobolde in eine andere Zeitebene.
Irgendwann sind Susan und Merlin aber im neuen Buchladen angekommen, der im Übrigen nur seltene und alte Bücher verkauft. Hier lernt Susan nicht nur die beiden weisen Leiter der Buchhändler kennen, sondern auch die magische Welt der Buchhändler an sich. So erfährt sie über den Unterschied zwischen Links-, Rechts- und Beidhändern und warum es diese Bewahrer des Friedens überhaupt gibt.
Leider sehen die beiden ältesten eine nicht ganz zu greifende Bedrohung in Susan, denn noch ist unklar, warum die restliche magische Welt Jagd auf sie macht. Nur ein Besuch im Keller bei den Geistern der Großmutter kann vielleicht etwas Licht um Susans Herkunft bringen, doch auch diese kann nur ahnen, wer Susans Vater ist – jemand sehr mächtiges und altes…
Der nun bei Penhaligon erschienene Roman „Die magischen Buchhändler von London“ ist für mich die erste Geschichte des Australiers Garth Nix, der ja schon seit vielen Jahren die Welt der Phantastik unsicher macht. In dieser Geschichte befinden wir uns im London der 1980er Jahre, welches immer wieder vermischt wird mit Geschichten, Plätzen und Mythen aus verschiedenen britischen Sagen.
An und für sich hat mir die Geschichte um die magischen Buchhändler gut gefallen. Die Idee, dass es eine Geheimgesellschaft der Buchhändler gibt, die sich um den Frieden zwischen der realen und mystischen Welt kümmert, finde ich wirklich interessant. Leider hat mich die Geschichte zwischenzeitlich ein wenig verloren, wahrscheinlich weil ich in letzter Zeit viele ähnliche Urban Fantasy Geschichten gelesen habe.
An und für sich ist „Die magischen Buchhändler von London“ ein erfrischendes und überaus spannendes Buch. Garth Nix gelingt es sehr gut, die Grenzen zwischen Realität und Mystik zu verbinden und würden die Protagonisten nicht oft auf der Suche nach einem Telefon sein, könnte die Handlung auch in der heutigen Zeit angesiedelt sein.
Für alle Leser, die auf Urban Fantasy und britische Folklore stehen, ist dieser Band eine Kaufempfehlung. Der Schreibstil von Garth Nix hat mich begeistert und ich werde im Nachgang jetzt seine große „Die Schlüssel zum Königreich“ Saga lesen. „Die magischen Buchhändler von London“ ist aber eine absolute Kaufempfehlung.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten