Die alleinerziehende Morgane Alvaro (Audrey Fleurot) arbeitet nach Dienstschluss als Putzfrau in der örtlichen Polizeiwache. Eines Abends stößt sie aus Versehen einen Stapel mit Akten um und beginnt beim Sortieren ein wenig in ihnen zu lesen. Plötzlich entdeckt sie einen Zusammenhang, den bisher noch keiner der Ermittler gesehen hat und sie ändert dies am Whiteboard, wo man die Hinweise zum aktuellen Fall gesammelt hat.
Am nächsten Tag ist die Aufregung bei den Ermittlern groß. Vor allem Adam Karadec (Mehdi Nebbou) kann es nicht fassen und möchte die Person, die sich dreist in die Ermittlungen eingemischt hat, am liebsten hinter Gitter bringen. Seine Vorgesetzte Céline Hazan (Marie Denarnaud) beruhigt ihn aber erstmal und gemeinsam sehen sie sich die Überwachungsvideos an, auf denen sie natürlich Morgane sehen.
Als sie diese ins Präsidium holen merken sie aber schnell, dass hinter dieser Frau mehr steckt, als man zuerst glauben möchte. Ihr prolliges Aussehen und ihr ablehnendes Gehabe scheinen ein Schutzschild zu sein, da Morgane einen IQ von 160 hat und Dinge scheinbar schneller begreift und eine komplett andere Sicht auf Ereignisse hat als viele andere.
Kurzerhand wird sie als Beraterin der Polizei eingestellt, sehr zum Verdruss des immer penibel akkurat arbeitenden Karadec. Doch schon bald ist auch er überzeugt von den Fähigkeiten von Morgane. So wird ein ungewöhnliches Ermittlerteam gegründet, das viele Fälle auf besondere Art und Weise löst.
Die Serie „HIP- Ermittlerin mit Mords-IQ“ ist kurzweilig und macht Spaß. Besonders lebt es von den großen Unterschieden und kleinen Zweikämpfen zwischen Karadec und Morgane, die nie müde werden, den anderen jeweils auf seine (vermeintlichen) Schwächen hinzuweisen. Morgane ist dabei nicht nur als offene und oft offenherzige Frau zu sehen, sondern auch als liebende Mutter dreier Kinder, die als Alleinerziehende wesentlich mehr Hürden zu meistern hat als ihre Kollegen.
Sie ist laut, trägt das Herz auf der Zunge und ist fast immer gut gelaunt, ein wesentlicher Unterschied zum immer eher muffelig wirkenden Karadec. Doch Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, und die beiden verstehen sich immer besser.
Da Morgane in schlaflosen Nächten oft Wissenssendungen im Fernsehen schaut, hat sie ein enormes Wissen in allen möglichen Bereichen, und kann dies, gepaart mit einer hohen Fähigkeit, Rückschlüsse zu ziehen und Zusammenhänge zu sehen, perfekt für die Ermittlungsarbeit einsetzen.
An mancher Stelle fragt man sich als Zuschauer natürlich schon, warum einiges nicht auch den Ermittlern aufgefallen ist, aber wenn man diese Kleinigkeit außen vor lassen kann, kann man sich durch „HIP“ gut mit netten Kriminalfällen unterhalten lassen.
Zusammenfassend ist „HIP“ eine nette Krimiserie mit einigen Schwächen, die aber insgesamt gut unterhält.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten