Die selbstbetitelte von Die Benjamins erschien am 2. Juni 2023 via Tomatenplatten, im Vertrieb von Cargo Records. Die Band wird als “neue Supergroup” und als “intergenerationelles Projekt mit himmelwärtsstrebenden Wahnsinnsmelodien” beschrieben. Mit dabei sind Drangsal, Charlotte Brandi, Julian Knoth (Die Nerven) und Thomas Götz (Beatsteaks) und die legendäre Hans-A-Plast-Sängerin Annette Benjamin.
Dabei hat “alles mit einem harmlosen Telefonat” begonnen. “Eines Tages klingelte bei Annette Benjamin das Telefon. Benjamin war von 1979 bis 1984 Sängerin der legendären Punkband Hans-A- Plast gewesen und an diese Vergangenheit erinnerte sie der Anrufer jetzt:
Am Apparat war Max Gruber, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Drangsal, und der geriet ins Schwärmen. Der Musiker hatte begeistert alte Hans-A-Plast-Videos gesehen und die Platten gehört”.
»Max ist schuld an allem«, sagt Annette Benjamin drei Jahre später lachend. »Eine meiner Töchter kannte ihn, also sind wir kurz nach dem Telefonat auf ein Drangsal-Konzert in München gegangen, das hat mir unheimlich gut gefallen.« Auch Gruber erinnert sich an den Abend: »Ich war total starstruck. Als ich sie gesehen habe, war ich direkt hin und weg. Sie hat immer noch genau dieselbe Aura, eine Wahnsinnsenergie.«
Die Benjamins haben auf ihrer ersten EP fünf neue Songs für die geneigte Hörerschaft. Zu “Aus Liebe” gab es ein Video und es war interessant. Jetzt dieses Release. Ich muss zugeben, es hat eine schwierige Zeit gehabt. Nicht jede Platte ist für jeden Moment gemacht oder passt in die jeweilige Phase des Lebens. Sich mit neuen Dingen in problematischen Situationen zu beschäftigen ist nur eine partielle Stärke von mir und genau so problematisch wie die jeweilige Situation.
Aber ja, die Info hat nicht unrecht, wenn sie von schönen Melodien spricht. Auch die Zusammensetzung der einzelnen Bandmitglieder ist interessant und das Ergebnis ist definitiv anders als ich gedacht habe. Das Ganze klingt überhaupt nicht nach dem, was Drangsal, Hans-A-Plast, Beatsteaks et cetera machen, sondern nach was eigenem. Was, wie ich meine, das beste ist, was man über eine Platte sagen kann, die von verschiedenen gestandenen Musiker:innen komponiert und ausgetüftelt wurde. Frisch aber, zumindest für mich, gewöhnungsbedürftig. Danach ist das kurzweilige Erlebnis aber ein Positives.