Das Gleichgewicht im Feenreich ist trotz herber Verluste Dank des Magiers Harry Dresden wieder gegeben. Dabei hat er sich nicht nur Freunde gemacht, sondern auch eine überaus mächtige Feindin. So langsam kehrt aber der Alltag wieder zurück, was bedeutet, dass der Krieg zwischen Vampiren und Magiern voranschreitet und Harry seinem Freund Michael bei einer wichtigen Mission helfen muss.
Wir beginnen aber am Anfang. Harry wird zu einer Fernsehtalkshow eingeladen, um dort seine Arbeit ein wenig genauer zu beschreiben und Werbung zu machen. Was gut geplant war, endet in einer kompletten Katastrophe, denn Magier und elektrische Geräte passen nicht immer ganz so gut zusammen.
Das ist aber nur das kleinste Übel. In der Talkshow ist auch Father Vincent, ein Priester aus dem Vatikan, und Professor Don Paolo Ortegea von der Universität Sao Paulo, der aber auch gleichzeitig ein hochrangiger Vampir des roten Hofes ist.
Während Father Vincent Harry nach der Show beauftragt das Grabtuch von Turin zu finden, welches gestohlen wurde, schwört Don Ortega dem Magier Rache und fordert ihn zum Duell heraus. Damit soll dann der Krieg zwischen dem weißen Rat der Magier und dem roten Hof der Vampire beendet werden. Harry traut dem Braten zwar nicht, willigt aber ein.
Nach der Sendung kommt es zu einem Angriff auf Harry. Der Denarier Ursiel, ein gefallener Engel, der durch eine Silbermünze von Judas an einen menschlichen Wirt gebunden ist, möchte verhindern, dass Harry auch nur in die Nähe des Grabtuchs kommt. In letzter Sekunde wird Harry aber von Michael und seinen beiden Kreuzritterkollegen Shiro und Sanya gerettet. Doch auch diese bitten ihn darum nicht weiter nach dem Tuch zu suchen.
Harry wäre aber nicht Harry, wenn er nicht wie immer seinen eigenen Kopf durchsetzen könnte. Er findet zwar die Diebe, doch auch die Denarierin Deirdre ist den Hinweisen (oder Harry) gefolgt und hinterlässt eine Spur der Verwüstung und des Todes. Doch das Grabtuch kann keiner von ihnen in die Finger bekommen.
Durch seine Ex-Freundin (und nun Halbvampirin) Susan Rodriguez erfährt Harry, dass „Gentleman“ Johnny Marcone eine große Auktion veranstaltet, auf der auch das Grabtuch versteigert werden soll. Gemeinsam mit ihr begibt er sich dorthin, wird aber zusammen mit dem Grabtuch von Ursiel, Deirdre und deren Anführer Nicodemus entführt und gefoltert…und wäre das alles noch nicht schlimm genug…das Duell zwischen Harry und Don Ortega muss auch noch ausgefochten werden.
„Silberlinge“ ist der fünfte Roman aus der Reihe „Die dunklen Fälle des Harry Dresden“ und aus meiner Sicht auch der bisher bedeutendste. Jim Butcher gelingt es hier Harrys Welt noch größer werden zu lassen, durch neue Freunde und Feinde, greift dabei aber Handlungen wieder auf, für die er in den letzten Bänden die Grundsteine gelegt hat.
So taucht beispielsweise Susan Rodriguez wieder auf, die sich nun mit ihrer Identität als Halbvampirin abgefunden hat und das Monster in sich, dank der Hilfe eines Geheimbundes, unter Kontrolle halten kann. Doch auch Michael und sein göttliches Schwert tauchen wieder auf und sorgen wieder für eine Menge toter Dämonen.
Neben den Gaststars der „guten“ Seite sind aber auch einige der vielen wiederkommenden Bösewichte in diesem Buch vertreten. So spielt beispielsweise Unterweltboss Johnny Marcone wieder eine nicht ganz so kleine Rolle in dieser Geschichte. Doch auch neue Figuren werden eingeführt. Allen voran die Denarier, die Harry, Michael und den Kreuzrittern das Leben schwer machen und schon seit Jahrhunderten auf der Erde wandeln.
Trotz aller Dramatik und aller ausweglosen Situationen wird am Ende natürlich alles irgendwie gut. Wer sich jetzt aber im Kosmos des Harry Dresden ein wenig auskennt, weiß, dass es neben dem Triumph auch immer einen Schicksalsschlag für unseren geliebten Protagonisten gibt. Dieser Schicksalsschlag ist in diesem Band besonders verheerend und wird Harry noch einige Zeit begleiten.
Wie auch alle anderen Bände zuvor ist auch der hier vorliegende fünfte Band wieder in der Neuübersetzung von Jürgen Langowski. Ich persönlich freue mich sehr darüber, dass die Harry Dresden Reihe ein kontinuierliches Zuhause bei Blanvalet gefunden hat und bin schon gespannt auf den sechsten Band der Reihe.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten