Der Poetry Slammer, Slam Master, Schriftsteller und Schauspieler Andy Strauß sprach in diesem Short & Sweet Interview über sein aktuelles Projekt sowie andere Dinge.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des Interviews mit Andy Strauß.
1.Welches Ereignis hat Deine Sicht der Dinge drastisch verändert?
Die Schulstunde, in der mir der Begriff Etymologie erklärt wurde, was mir die Erkenntnis bescherte, dass man allen Dingen irgendwie auf den Grund gehen kann.
2.In welcher Hinsicht hast Du zwei linke Hände?
Da mein rechtes Auge seit Geburt nur eine Sehfähigkeit von unter 10 Prozent hat, habe ich im Prinzip überall da zwei linke Hände, wo Hand-Auge-Koordination gefordert ist.
3.Was ist der beste im Dialekt gesungene Song?
Ich mag ja eigentlich keinen Südstaaten-Dialekt in Songs, aber wenn den jemand benutzen darf und soll (okay, er ist ja jetzt schon tot, aber auf Tonträgern konserviert tut er es immer noch) dann Roger Miller. Hit: You can’t rollerskate in a buffalo herd. Ansonsten mag ich Songs mit norddeutschem Dialekt, aber da kann ich nicht differenzieren was der beste Song ist. Solange es kein bayrischer Dialekt a la Nickis bayrischem Cowgirl oder irgendeine rheinländische Karnevalsplörre ist…
4.Deine drei Top-Musikvideos aller Zeiten – und bitte zu jedem einen kleinen Satz, warum?
HGichT – Tutenchamun // weil es ein wunderschöner Kubus von Möglichkeiten ist, in den man manchmal hinein schaut und sich dann Müll raus holt.
The locust – Moth eaten deerhead // Dieses Video brauche ich manchmal um mich kurz neu zu sortieren. Ganz ganz laut.
Madonna – Like a prayer // Manchmal wird man von den 80ern eingeholt. Dieses Video verkörpert die 80er Filmästhetik für mich wie kein anderes.
5.Ich würde jeden durch … bestrafen
Jeder ist doch durch seine eigene Existenz bereits bestraft genug. Außerdem: wieso sollte ich jeden bestrafen? Das würde doch mich selbst mir einschließen. Ich will mich doch selbst nicht bestrafen.
6.Hast Du außergewöhnliche Hobbys?
Bagger fahren.
7.Glaubst Du an das Übernatürliche?
Als promovierter Geisteswissenschaftler muss ich den Begriff des “Übernatürlichen” erstmal exakt definiert haben. Und den Begriff “Glauben” ebenfalls. Also: ich denke, dass es Phänomene gibt, die wir anhand unseres jetzigen, technischen Standes noch nicht erkennen können, ja wahrscheinlich sogar niemals erkennen können. Natur ist ja auch ein von Menschen gemachter Begriff und schwammig. Wenn wir ein Vogelnest natürlich nennen, da es von einem Vogel gebaut wurde, dann müssten wir eigentlich auch ein Auto natürlich nennen, weil es von einem Säugetier gebaut wurde. Aber so ein herumschwirrende Hexen und Geister “glaube” ich nicht, wohingegen ich davon überzeugt bin, dass es eine Art kollektiven Geistes gibt, über den Wesen aller Art unterbewusst kommunizieren können. Schwammig.
8.Was soll einmal auf Deinem Grabstein stehen?
Funktion kaputt.
9.Bitte erzähl unseren Lesern Etwas über das aktuelle Projekt, woran Du arbeitest.
Gerade versuche ich, mir Zeit für das Schreiben eines Romanes frei zu schaufeln, aber es gibt zu viele andere Projekte, die das verhindern. Ständig muss ich Denkmäler beleidigen, auf der Bühne stehen, Kurzgeschichten schreiben, Filme machen,… mäh. Roman. Bald mein aktuelles Projekt.
10.Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?
Ich plane, die Herrschaft der Welt an mich zu reißen. Erst kommunal, dann auf Landes-, Bundes-, Kontinenten-, Kontinentalplattenebene und dann mundial.