Harry ist am Boden Zerstört. Das Ende seines letzten Falles hätte nicht schlimmer kommen können. Nicht nur, dass er mit größter Wahrscheinlichkeit einen Krieg zwischen dem Hof der roten Vampire und den Magiern provoziert hat, er hat im gleichen Zug auch noch seine Freundin Susan Delgado verloren.
Das Leben geht aber weiter und so muss sich Harry neuen Aufgaben stellen. In seinem Büro taucht plötzlich Mab, die Eiskönigin der Feenwelt auf und möchte seine Dienste für sich beanspruchen. Harry soll den Mord am Sommerritter aufklären. Dieser soll angeblich von Mitgliedern ihres Hofes umgebracht worden sein, doch Mab streite dies vehement ab.
Da Mab Harrys Schuld an seine Patentanten der Leanansidhe erworben hat, gehört Harry nun eigentlich ihr und dürfte dies eigentlich nicht ablehnen. Doch wie immer hat Harry seinen eigenen Kopf. Leider ist die Politik nicht auf seiner Seite, da der weiße Rat der Magier den Durchgang durchs Feenreich benötigt, um sich gegen den roten Hof der Vampire in Position zu bringen.
Zähneknirschend nimmt er den Auftrag also an und beginnt sofort mit den Ermittlungen. Das Wichtigste sind zuerst einmal Informationen, die Harry von seiner Ex-Freundin Elaine bekommt. Diese galt als tot, ist nun aber ein Mitglied des Sommerhofes und mit extremer Vorsicht zu genießen.
Harry erfährt von den Streitigkeiten von Mabs Tochter Maeve und ihrem Gegenstück auf der Sommerseite und vermutet daher, dass Maeve etwas mit dem Mord zu tun haben könnte. Selbst unter ihresgleichen gilt Maeve als kaltherzig, grausam und unberechenbar.
Gleichzeitig trifft Harry auf eine Gruppe von Halb-Feen, die Freunde des Sommerritters waren. Da sie Harry für einen Spion des Winters halten greifen sie ihn beim ersten Aufeinandertreffen auch direkt an. Dieses Missverständnis kann aber schnell geklärt werden und Harry wird von ihnen engagiert um ihre verschwundene Freundin, die Halb-Fee Lilly zu finden. Wer Harry kennt, der weiß, dass er da nicht nein sagen kann.
Nun steht er also da und hat nicht nur das Problem mit seiner Schuld an Mab. Der Mord des Sommerritters ist immer noch nicht geklärt, seine totgeglaubte Ex-Freundin Elaine ist plötzlich wieder da und die junge Lilly ist auf unerklärliche Weise komplett unauffindbar…und gleichzeitig formieren sich noch die Truppen des roten Hofes, um die Magier anzugreifen. Es könnte also mal wieder nicht besser laufen im Leben von Detektiv und Magier Harry Dresden.
Mit „Feenzorn“ veröffentlicht Blanvalet nun den vierten Band der „Harry Dresden“ Reihe. Nachdem in den letzten drei Bänden eher die Grundlagen für die Handlung geschaffen wurden, geht es mit diesem band nun so langsam richtig ans Eingemachte.
Es werden neue Spielfiguren aufs Spielfeld gebracht, die Harrys weiteres Schicksal mehr als einmal mitbestimmen werden. Eigentlich müsste sich der Protagonist nach der Tragödie im letzten Band erst einmal wieder sammeln, doch dazu bleibt ihm einfach keine Zeit. Die Ereignisse, die er selbst ins Rollen gebracht hat, überschlagen sich und diesmal kommt Harry da nicht so einfach mit seiner charmanten Persönlichkeit und seiner spitzen Zunge heraus.
Erneut gibt es wieder mehrere Schauplätze, an denen die Handlung spielt. Wie man es auch schon aus den vorherigen Büchern kennt, gehört das Alles aber zum großen Gesamtbild der Handlung und wird am Ende mehr als schlüssig mit einem Twist zusammengeführt. Die Romane sind daher bisher ähnlich aufgebaut, machen aber dennoch verdammt viel Spaß zu lesen.
Dazu trägt vor allem die Erzählweise aus der Ich-Perspektive bei. Wir Leser wissen immer nur so viel wie der Protagonist Harry Dresden und müssen uns daher die Geschehnisse ebenso wie er selbst zusammenbasteln. Jim Butcher als Autor gelingt es aber jedes Mal eine Wendung in die Geschichte einzubauen, die man vorher so noch nicht einmal erahnen konnte.
Auch der hier vorliegende bei Blanvalet erschienene vierte Band ist wieder in der Neuübersetzung von Jürgen Langowski und macht wirklich Spaß zu lesen. Für alle alten Fans ist es eine schöne neue Ausgabe und für diejenigen die das Urban Fantasy Genre mögen eine Empfehlung. Ich freue mich persönlich schon auf den nächsten Band.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten