Loretta ist mit ihrem Sohn Josh und ihrer Tochter Meg sowie der Ärztin, zu der der Großvater der Kinder sie gebracht hat, auf der Flucht. Sie werden von einer Gruppe Fanatiker verfolgt, die auch schon den Vater der Kinder ermordet haben. Warum, dass wissen sie nicht – das einzige was sie wissen ist die Tatsache das Maeg sehr krank ist.
Durch irgendeine seltsame Krankheit verwandelt sich Meg langsam in einen Baum. Die Krankheit ist schon sehr weit Fortgeschritten und langsam kann sie sich nicht mehr bewegen. Plötzlich sieht ihr Bruder, dass sich ihre Beine langsam in Wurzeln verändern. Sie stoppen sofort ihr Fluchtauto und bringen Meg in den nächstgelegenen Wald.
Dort verbindet sie sich nicht nur mit dem Boden, sondern auch mit ihren vielen VogängerInnen,,die aber alle nie Wurzeln schlagen konnten. Die Fanatiker haben sie alle vorher erwischt und ihr Leben ausgelöscht. Nun wird Meg in einer Parallelwelt darüber unterrichtet, wie es weitergeht und was sie in der realen Welt zu tun hat.
Gleichzeitig kämpft ihr Großvater bei den Fanatiker um sein Leben. Nachdem sie ihn kurz vorher stark verwundet haben und gefangen nehmen konnten, versuchen sie ihn nun zum Reden zu bekommen. Als Druckmittel nutzen sie die Hand, also die letzten Überreste seines Sohnes. Doch anstatt klein beizugeben, macht dieses Verhalten den alten Mann nur noch wütender und schon bald beginnt ein weiterer Kampf auf Leben und Tot um die letzten Überreste seines Sohnes und die Sicherheit seiner Enkeltochter.
Ebenso wie der erste Band hat mich auch „Samen“ der zweite Teil von Jeff Lemires und Phil Hesters Horror- / Endzeitsaga „Family Tree“ von der ersten Seite an völlig gefangen genommen. Eigentlich werden über die ersten beiden Bände nur zwei Tage im Leben einer amerikanischen Familie erzähl, doch diese Tage sind so spannend, dass man den Band am liebsten gar nicht mehr weglegen möchte.
Verantwortlich dafür ist aber nicht alleine die Handlung von Jeff Lemire, dem es hier erneut wirklich gut gelungen ist eine atmosphärisch dichte Geschichte zu Papier zu bringen. Auch Phil Hesters Zeichnungen sind wieder hervorragend und schaffen erneut den Spagat zwischen Familiendrama, Actionstreifen und astreinem Horror.
Die Weichen fürs Ende sind gestellt. Die Wendung zum Ende des Bandes war wirklich schockierend und vor allem wirklich überraschend. Ich bin gespannt, wie es im dritten Band weitergehen wird und wie in dieser Zukunftsvision das Überleben der Menschheit aussieht. Der Splitter Verlag hat mit diesem Band erneut einen guten Riecher für astreine graphische Unterhaltung bewiesen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten