Die junge Bloggerin und Mode-Influencerin Eva steht kurz vor ihrem großen Durchbruch. Ihre Videos haben immer mehr Follower und so ist auch ein großer internationaler Sponsor auf sie aufmerksam geworden. Dieser hat sie nun nach New York eingeladen, um dort über die letzten Aspekte eines möglichen Sponsorings zu sprechen.
Schon im Flugzeug erkennt man sie und sie wird von einem kleinen Fan auf ihre Reise angesprochen. Eigentlich ist ihr das unangenehm und sie möchte nicht gestört werden, doch für kleine Fans macht sie eine Ausnahme. Das bekommt auch ihr Sitznachbar mit, der sehr an ihrem Job interessiert ist und wissen möchte, ob sie damit auch zur Klimakonferenz geht. Diese findet auch gerade in New York statt und ist ein wichtiges Mittel, um die Erde zu schützen.
Natürlich kommt da sofort Protest von der Gegenseite des Ganges, als ein typischer Kapitalist die Vorteile seines Handelns darlegt. Warum sollte man in die Zukunft schauen, wenn man jetzt ganz gut leben kann? Das Leben im Jetzt hat in der Vergangenheit doch auch immer ganz gut funktioniert.
Eva ist mehr als glücklich, als das Flugzeug in New York landet. Schnell nimmt sie sich ein Taxi um zu ihrem Termin zu kommen. Da sie schon recht knapp in der Zeit sind, möchte der Taxifahrer eine Abkürzung nehmen, vergisst dabei aber die Klimaproteste. Eva steigt aus und will den Rest zu Fuß gehen. Doch da versucht man ihr ihre Tasche zu stehlen. Sie kann den Angreifer abwehren, stolpert dabei aber so unglücklich, dass sie sich den Kopf anschlägt und das Bewusstsein verliert.
Als sie wieder erwacht findet sie sich in einer mehr als seltsamen Welt wieder. Die letzten Götter kämpfen gegen eine alles vernichtende Kraft, welche die Erde zu verschlingen droht. Ein Apfel ist die letzte Hoffnung und dieser wird ausgerechnet Eva anvertraut. Ein Kampf um die Erde beginnt und jede der Gottheiten hat ein anderes Szenario für die Zukunft parat.
Mit der nun bei Panini erschienenen Graphic Novel „Eva Klima in der Krise“ versuchen Arild Midthun und Bjørn H. Samset die Klimakrise in einer Geschichte, die mit Sequenzen der Realität, aber auch Elementen der Fantasy angereichert ist, darzulegen. Dies soll auch die letzten Zweifler überzeugen, dass es eigentlich schon fünf nach zwölf ist und dass wir unser aktuelles Verhalten schnellstens ändern müssen.
Protagonistin ist die Influencerin Eva, die sich zu Beginn des Abenteuers nur um ihre eigene Karriere und ihren eigenen Profit kümmert. Nach und nach trifft sie aber in der Realität auf Menschen, die sie zum Nachdenken bewegen, was dann in der „Traumrealität“ während ihrer Bewusstlosigkeit passiert.
Dort tauchen die gleichen Personen erneut auf, nur in der Rolle als machtlose Götter, die sich gegen einen Weltenverschlinger verteidigen müssen. Einzige Rettung ist ein Apfel vom Weltenbaum. Nur dieser kann das Unheil noch abwenden. Nach und nach zeigen diese Götter Eva dann was passiert, wenn die Erderwärmung um eine bestimmte Gradzahl ansteigen würde. Dieses wird dann am Ende des Bandes noch einmal aufgegriffen und mit wissenschaftlichen Quellen belegt. Als Grundlage für diesen Band dienen vor allem die SSP Szenarien sowie der IPCC Sachstandsbericht.
Die von Arild Midthun und Bjørn H. Samset verfasste Graphic Novel ist gute Aufklärungsarbeit. Eingebettet in dieser „Fantasy-Traumwelt“ während reale Probleme aufgezeigt, ohne direkt mit dem erhobenen Finger zu drohen. Die graphische Umsetzung ist hervorragend, da alles kann – nichts muss. Vor allem die etwas brutaleren Szenen wie der Kampf um die letzte Wasserfalsche, werden nur angedeutet, so dass die Phantasie hier die eigentliche Arbeit übernehmen muss.
„Eva – Klima in der Krise“ ist ein hervorragender Band, der aktueller gar nicht sein kann. Es wird viel darüber geredet unsere Umwelt zu schützen, doch getan wird wenig. Dabei fängt es im Kleinen an. Wenn man sich selbst nicht um die Belange unserer Umwelt kümmert, wer macht es dann? Und genau dies wird in diesem Band aufgezeigt. Umweltschutz fängt bei jeder einzelnen Person an – die Macht unseren Planeten zu retten liegt in unseren Händen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten