Eigentlich wollten Professor van Dusen und sein treuer Freund und Kollege Hutchinson Hatch zum Weihnachtsfest in New York sein. Da es aber einen heftigen Schneesturm gegeben hat und die Züge aus diesem Grunde nicht mehr fahren, sitzen die beiden nun im Warteraum des kleinen Bahnhofs Milton Bay fest.
Van Dusen und Hatch sind aber nicht die beiden einzigen Reisenden. So sitzen dort auch noch Jessica Doyle und Emmitt Stark – zwei Verlobte, Harriet Hope – eine Lehrerin und der mysteriöse Roscoe Kessler, die alle auf eine baldige Mitfahrgelegenheit nach New York warten.
Als dann auch noch der Strom ausfällt, wird es im kalten Warteraum etwas anstrengend. Zum Glück erscheint kurz darauf der Bahnhofswärter Virgil Kane, der den Reisenden eine gute, aber auch eine schlechte Nachricht mitteilen muss. Zum einen fährt am Weihnachtsabend kein Zug mehr, zum anderen gibt es in der Nähe aber ein verlassenes Hotel, in dem sich die Reisegesellschaft einfinden kann.
Gesagt getan und so wandert man durch das Schneetreiben zu dem verlassenen Haus – nur, dass es im Moment gar nicht mehr verlassen ist. Drei Männer haben dort ebenfalls Schutz vor dem Schneetreiben gesucht und sogar schon Kaffee gekocht. Jack Bennett und Dr. Orland Schultz im Wohnzimmer sowie Hurt V.S. Shepherd in der Küche. Man stellt sich gegenseitig vor und eigentlich scheint alles bester Ordnung zu sein.
Der Schein trügt aber mal wieder, denn als Hatch zusammen mit Ms. Hope durchs Haus streift, entdecken die beiden eine frische Leiche. Dr. Schulz wurde mit einem Stilett hinterrücks ermordet und scheinbar soll Mr Bennett der nächste Man sein. Doch warum? Die Antwort darauf weiß nur Professor van Dusen, doch zum Entlarven des Täters fehlt ihm nur noch ein winziges Puzzlestück…
Mit „Professor van Dusen auf dem Abstellgleis“ veröffentlicht All Score Media nun die alljährliche Weihnachtsfolge aus dem Professor van Dusen Kosmos. Diesmal ist es aber keine Hommage an Charles Dickens (dazu gibt es ein eigenes Hörspiel von All Score) sondern ein äußerst kalter und vor allem ein äußerst verwirrenden Kriminalfall.
Dazu muss man erneut von der Annahme ausgehen, dass obwohl es scheinbar ein Raum voller Fremder ist, irgendwer doch ein Motiv hat, eine andere Person zu töten. Sei es nur aus der Lust heraus, aus der Wut über etwas störendes (wie im letzten Fall), sei es aus Habgier, oder einfach nur aus ganz einfacher Rache.
Doch auch wenn der Fall noch so verwirrend scheint und es wie der perfekte Mord aussieht, gibt es zum Glück ja noch Professor van Dusen. Diesem gelingt es immer wieder die noch so kleinsten Details zu sehen, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. So gibt es nicht einen Mörder, der dem Ermittlungssinn des Professors entkommen konnte – wenn dieser es für nötig befindet in eine Fall ermittlerisch tätig zu werden.
Für diese äußerst spannende Kriminalgeschichte zeigen sich erneut Gerd Naumann als Regisseur und Produzent sowie Marc Freund als Autor verantwortlich. Diesen gelingt es zusammen mit den Sprechern und der Musik von Christian Bluthardt erneut ein gutes Kriminalhörspiel zu produzieren, welches wirklich Spaß macht.
Für die Umsetzung der Geschichte konnten die Macher erneut Bernd Vollbrecht als Professor van Dusen und Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch verpflichten, die diesen Job nun schon seit 32 Hörspielfolgen mehr als gekonnt und offensichtlich auch mit Spaß erledigen.
In weiteren Rollen kommen noch die Stimmen von Franciska Friede als Harriet Hope, Achim Buch als Roscoe Kessler, Jacob Weigert als Emmit Stark, Rubina Nath als Jessica Doyle, Axel Lutter als Hurt V.S. Shepherd, Jens Wendland als Virgil Kane, Jürgen Kluckert als Dr. Orland Schultz und Hanns Jörg Krumpholz als Jack Bennett dazu.
Erneut lädt diese Geschichte zum Miträtseln ein. Leider war ich persönlich ebenso wie Hutchinson Hatch auf der falschen Fährte. Neben den ganzen Aufregungen des Kriminalfalls gibt es aber noch eine zweite Handlung. Diese ist zwar immer nur dezent in Hintergrund, findet am Ende aber ein Happy End.
Meine Meinung 10 von 10 Punkten