Agatha Christies Morde in den 1970er gehen in die zweite Runde. Nachdem das Team um Samuel Labarthe als Swan Laurence, Blandine Bellavoir als Alice Avril und Elodie Frenck als Marléne Leroy mit der achten Staffel in ihrem letzten Mordfall ermittelt haben, hat nun ein neues Team den Staffelstab übernommen. Dieses muss nun in den 1970ern die seltsamen Mordfälle nach Dame Agatha Christie aufklären.
In drei neuen Fällen muss das Team um Annie Gréco (Émilie Gavois-Kahn), die erste Kommissarin Frankreichs, und ihrem Inspektor Max Beretta (Arthur Dupont) wieder in den skurrilsten Morden ermitteln, wobei es dort wie gewohnt oft nicht nur bei einem oder einer Toten bleibt. Ihnen zur Seite steht die Psychologin Rose Bellecour (Chloé Chaudoye), die nicht nur Max nach seiner Scheidung betreut, sondern auch als Expertin in den Mordfällen hilft.
Bei „Tod auf der Bühne“ dem ersten Fall der zweiten Collection, fällt bei einer Probe für einen der wichtigsten Auftritte des Pop Duos „Nelly & Sky“ ein Scheinwerfer auf die Bühne und tötet den Leadgitarristen. Gréco und Beretta beginnen sofort mit den Ermittlungen und müssen feststellen, dass Leadsänger Sky das eigentliche Opfer war. Um Sky zu schützen wird Beretta als neuer Gitarrist in die Band geschleust. Doch trotz dieses heimlichen Personenschutzes kommt es zu einem weiteren Mordanschlag auf Sky, der einem Groupie fast das Leben kostet.
Im zweiten Fall „Wenn die Mäuse tanzen“ wird Madame Maude, die Leiterin eines Edelbordells, ermordet in ihrem abgeschlossenen Büro gefunden. Der Mörder hat sich dort scheinbar mit ihr eingeschlossen und ist dann durchs Fenster getürmt. Verdächtige gibt es viele, allen voran ein hochrangiger Minister, der seine Nächte in Madames Etablissement verbrachte und scheinbar auch eine Beziehung zu Madame selbst hatte.
Trotz der vielen Verdächtigen kommen Gréco, Beretta und auch Rose in diesem Fal nicht weiter. So bleibt ihnen mal wieder keine andere Wahl Undercoverarbeit zu betreiben. Diesmal ist es Rose, die sich als neue Mitarbeiterin des Etablissements ausgibt und durch ihren psychologischen Sachverstand schon bald in die seelischen Abgründe der Gäste schaut. Leider bringt sie das dem Mörder kein bisschen näher, den schon bald gibt es die nächste Leiche.
Im letzten Fall der zweiten Collection „Bis dass der Tod uns scheidet“ wird eine junge Frau ermordet, die kurz zuvor bei einer Partnervermittlung die Liebe ihres Lebens gesucht hat. Da Beretta selbst ein Mitglied bei der Partneragentur ist übernimmt er die Ermittlungen. Schnell findet sich ein Verdächtiger, der sich immer wieder das gleiche Beuteschema aussucht. Gutaussehende Frauen mit einer beträchtlichen Oberweite.
Schnell wird auch in diesem Fall ein Undercover Einsatz geplant. Diesmal ist es Gréco, die sich bei der Partnervermittlung anmeldet um den Täter so ins Gefängnis zu bringen. Doch erneut kommt wieder einmal alles anders als geplant. Eine weitere junge Frau muss sterben und Beretta verliebt sich unsterblich in eine Kundin der Partnervermittlung. Und welche Rolle spielt der Sohn der Betreiber dieser Partnervermittlung?
Auch wenn sich das Setting der Serie von den prüden 1960er Jahren in die wilden 1970er Jahre und auch die Rollen neu besetzt wurden, hat sich am Gesamtgefüge wenig geändert. Es gibt weiterhin die taffen Ermittler, die mit ihrer Spürnase und ihrem Wesen nicht nur die Fälle aufklären, sondern auch für jede Menge Komik sorgen.
Dazu kommt eine wichtige weitere Hauptfigur, die wie zufällig in die Ermittlungen reinrutscht und dann eine wichtige Ergänzung zum Ermittlerteam ist sowie einen Gerichtsmediziner, der in eine der Hauptfiguren verliebt ist und einen Chef, der immer irgendwie hintergangen werden muss.
Heimliche Hauptfigur der Serie ist Gerichtsmediziner Jacques Blum (Benoît Moret), der in jeder Episode versucht Kommissarin Annie Gréco näher zu kommen. Dabei schreckt er auch vor dem Ausnutzen eines schwachen Moments der Kommissarin sowie weiteren obskuren Versuchen ihr Herz für sich zu gewinnen nicht zurück.
Dann wäre da auch noch Hotelbesitzer Bob (Nicolas Lumbreras), der Frau Kommissar oft mit Rat und Tat zur Seite steht und ihr im Notfall in seinem Hotel ein Dach über dem Kopf geboten hat. Seitdem wohnt die Kommissarin dort und genießt das Leben in Vollpension in einem Hotel.
Persönlich war ich wirklich gespannt, ob die Übertragung der Geschichten in die 1970er auch funktionieren würde. Nach acht Erfolgreichen Collections mit dem alten Ermittlerteam war es sehr schwierig für mich sich neue Ermittler vorzustellen.
Den Machern der Serie ist es aber wieder hervorragend gelungen dies zu bewerkstelligen. Die 1970er sind oft übertrieben dargestellt und es ist, so wie man es aus den vorherigen Episoden gewohnt war, vieles auf die Spitze getrieben worden. Die neuen Figuren sind gut und die Fälle sind von durchwachsen bis spannend. Halt so wie immer. Generell machen die 1970er genauso einen Spaß, wie die 1960er, so dass ich wirklich gespannt bin, ob und wann es weitergehen wird.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten