Der renommierte Wissenschaftler Hunter Hawk musste in der letzten Zeit einige Tiefschläge hinnehmen. Zuerst zieht seine Schwester samt Anhang mit in sein Haus, da ihr Mann bei Spekulationen an der Börse sein gesamtes Geld verzockt hat. Diese benehmen sich aus seiner Sicht sofort wie die Axt im Walde, nehmen das Haus in Anspruch und verbannen ihn in sein Labor.
Das alleine wäre normalerweise schon ausreichend um zu verzweifeln, doch leider funktionieren die von ihm durchgeführten Experiment auch nicht. Er ist immer kurz vor der Lösung des Problems, doch irgendetwas stimmt nicht, so dass es immer häufiger zu fast lebensbedrohlichen Explosionen kommt.
Als es wieder zu einer Explosion in seinem Labor kommt ist Hunters Nichte Daphne mehr als alarmiert. Sie sucht ihren Onkel findet ihn zuerst aber nicht, da ihn die Druckwelle auf den Dachbalken katapultiert hat. Ihr Onkel ist aber trotz der Explosion recht gut gelaunt, da ihm diesmal scheinbar der Durchbruch gelungen ist. Mit jeweils einem Ring an der linken und an der rechten Hand, kann er nun Menschen versteinern und wieder lebendig machen.
Als erstes versteinert er seine Familie, die ihn mit ihren Allüren und Forderungen mehr als stört. Danach lässt er es sich mit einer Flasche des besten Weines gut gehen. Zusammen mit seinem Hund geht er in den Garten um ein wenig zu feiern.
Am Feld des Nachbargrundstücks trifft Hunter plötzlich auf Ludwig Turner, der ein Mitglied des kleinen Volkes ist. Gemeinsam mit diesem leert er die Flasche Wein und hängt den Gedanken nach Dann erscheint aber auch noch Ludwigs Tochter Meg, die nicht nur auf ihren Vater schimpft, sondern sich direkt in Hunter verliebt. Diesem geht es ähnlich und schon ist ihrer beider Schicksal besiegelt.
Gemeinsam reisen sie nach New York um Hunters Erfindung patentieren zu lassen. Doch sein Anwalt lacht ihn nur aus und nennt ihn einen Scharlatan. Völlig frustriert gehen Hunter und Meg ins Museum, da Meg ihm die Umkehrmagie zeigen möchte. Meg ist nämlich in der Lage Statuen wieder zu einem realen Leben zu erwecken. Und so verbringen sie die Nacht in der griechischen Abteilung des Museums und erwecken die alten Götter, um ihnen das Nachtleben in New York zu zeigen.
Mit der Hörspieladaption von Thorne Smiths „Das Nachtleben der Götter“ erfüllt sich Hörspielautor und Regisseur der Geschichte Balthasar von Weymarn einen Herzenswusch. Dieses merkt man auch an der Umsetzung der Geschichte, die mit viel Liebe zum Detail gemacht wurde.
Sein „Partner in Crime“ ist auch bei dieser Produktion wieder Jochim-C. Redeker, mit dem von Weymarn neben den Geschichten um Mark Brandis auch „Auf Erden Stille“ produziert hat. Wer diese Geschichten kennt, der weiß, dass man auch mit „Das Nachtleben der Götter“ eine erstklassige Hörspielgeschichte erstehen wird, die aber ein wenig anders ist.
Für die Umsetzung konnten von Weymarn und Redeker auf bekannte Stimmen des deutschen Synchron und Hörspielmarktes zählen. So sind in den Hauptrollen der Geschichte Detlef Bierstedt als Betts / Erzähler, Konrad Bösherz als Hunter Hawk, Tanya Kahana als Daphne Lambert und Derya Flechtner als Megaere „Meg“ Turner zu hören.
In weiteren Rollen kommen noch die Stimmen von Melanie Pukaß, Daniel Claus, Tobias Kluckert, Dagmar Bitter, Reinhard Scheunemann, Tilmar Kuhn, Anja Jaramillo, Dion Jaramillo, Christin Marquitan, Ulrike Kapfer, Philipp Engelhardt, Richard Barenberg, Oliver Stritzel, Sarah Alles, Luisa Wietzorek, Erich Räuker, Daniel Montoya, Dirc Simpson, Benno Lehmann, Fang Yu, Matthias Busch, Carlo Kitlinger und Wolfgang Rositzka dazu.
Das nun bei Folgenreich erschienene Hörspiel „Das Nachtleben der Götter“ macht einfach nur Spaß. Man sollte die Geschichte auf keinen Fall zu ernst nehmen, dennoch aber den dramatischen Unterton dabei aber nicht missachten. Auch wenn es wirklich lustig ist den griechischen Göttern im New York der 1930er Jahre zu lauschen, verstecken sich noch die Ausläufer der Inflation, die Habsucht und die Ignoranz der Menschen in dieser Geschichte.
Alles in allem ist es ein gelungenes Hörspiel, mit vielen witzigen Wendungen und einem überraschenden Ende. Da ich das Buch vorher nicht kannte war ich völlig frei und konnte mich daher ohne Vorbehalte auf diese Adaption einlassen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten