Die junge Ermittlerin DCI Lauren McDonald (Tala Gouveia) wird aus London in die Kleinstadt Bath versetzt. McDonalds Plan ist es Bath im Sturm zu erobern, eine unglaubliche Aufklärungsrate zu haben und spätestens in zwei Jahren auf einem höheren Posten wieder zurück in London zu sein.
Doch dann muss sie erkennen, dass sie in einer Kleinstadt ist und durch ihr Aussehen und ihr Geschlecht zur neuen Vorzeigefigur der örtlichen Polizei wird. In Bath kommt es für McDonald aber nicht nur zum Kleinstadtschock alleine, sondern auch zu einem Schock der Generationen. Einer ihrer wichtigsten Mitarbeiter wird Sergeant Dodds (Jason Watkins), der das komplette Gegenteil von McDonald ist.
Während McDonald immer eine schnelle Lösung sucht und einen Verdächtigen auch gerne schon vorab zum Täter abstempelt ist Dodds eher der ruhige und überlegte Typ. Durch sein Alter und die lange Zeit am Schreibtisch (er ist jetzt nur wieder bei der aktiven Polizeiarbeit, da er nach dem Umbau des Reviers nicht mehr zum Inventar passte) überprüft er alle sehr gewissenhaft und stellt auch gerne praktische Nachempfindungen des Tatverlaufs an.
So kommt es vor, dass er sich mit einem Seil an ein Heizungsrohr hängt, um zu überprüfen, ob es sich beim Opfer wirklich um Selbstmord handelt. Neben dieser Eigenschaft sind sein Notizblock und sein Stift sowie sein Büchereiausweis seine wichtigsten Waffen. In letzterer kann Dodds Stunden verbringen, da er hier die Informationen findet, die nicht digitalisiert wurden und daher auch von McDonald nicht zu googlen sind.
Diese vorliegende erste Staffel der itv Krimiserie „McDonald & Dodds“ beinhaltet die ersten zwei spannenden Spielfilme mit dem ungewöhnlichen Ermittlerteam. Bei diesen handelt es sich um „Der Tote nahm den Hut“ (The Fall of the House of Crockett) und „Die Leiche hing am Wasserrohr“ (A Wilderness of Mirrors).
In „Der Tote nahm den Hut“ müssen die beiden Ermittler einen mehr als seltsamen Mord aufklären. Im Haus des Erfinders Max Crockett (Robert Lindsay) wird die Leiche eines Mannes gefunden. Obwohl alles auf einen Einbruchdiebstahl hinweist, entdeckt Dodds sehr schnell, dass dies nicht möglich sein kann und scheinbar Crockett selbst das Ziel des Mörders gewesen sein könnte.
Doch dann werden die Ermittler vom Fall abgezogen, da sie der Wahrheit wohl ein wenig zu nahe gekommen sind und durch ihre Fragen die gehobenen Kreise stören.
Im zweiten Fall wird am Morgen nach einem Streit während einer Therapiesitzung die erhängte Leiche von Jane Crawford (Suzanne Packer) in einer Sucht und Therapieklinik entdeckt. Während alles auf einen Selbstmord hindeutet, kann Dodds dies nicht glauben und stellt seine privaten Ermittlungen an. Schnell wird klar, dass es sich um einen Mord handelt, doch wer ist der Täter und was ist das Motiv?
Die Hauptverdächtigen sitzen natürlich alle in der Therapiegruppe und alle sorgen dafür, dass der Verdacht auf einen anderen Patienten fällt, so dass die Ermittler sich im Kreis drehen. Ein Verwirrspiel beginnt, bei dem Therapeutin Kelly Mulcreevy (Joanna Scanlan) die Fäden zu ziehen scheint.
Mir persönlich hat diese neue Krimiserie aus dem Hause itv / Edel: Motion sehr gut gefallen. Das Zusammenspiel zwischen den beiden Ermittlern ist einfach herrlich und auch der über allem stehende Konflikt der Generationen ist einfach hervorragend. Neben der Kriminalgeschichte darf der typische britische Humor natürlich nicht fehlen. Dieser ist wie so oft nicht im Vordergrund, dafür aber geschickt eingesetzt und zum sich wegschmeißen.
Für eine erste Staffel ist „McDonald & Dodds“ wirklich gute Unterhaltung, die aber noch ein wenig ausbaufähig ist, vor allem da Dodds in beiden Fällen den gleichen Fehler macht. Ich bin aber schon sehr gespannt auf die zweite Staffel und hoffe, dass diese auch wieder bei Edel:Motion erscheinen wird.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten