Zum leider letzten Mal veröffentlicht Polyband eine weitere Staffel von „Agatha Christie Mörderische Spiele“. Nach 8 Staffeln ist nun leider Schluss mit dem Team um Samuel Labarthe als Swan Laurence, Blandine Bellavoir als Alice Avril und Elodie Frenck als Marléne Leroy, die auf eine ganze Reihe von seltsamen aber vor allen Dingen gelösten Mordfällen zurückblicken können.
Im Gegensatz zu den vorherigen Filmboxen sind in dieser Collection nur der erste und der zweite Fall an die Geschichten oder Kurzgeschichten von Dame Agatha Christie angelehnt. Der dritte Fall ist eine komplett neue Geschichte, die als Abschluss der Abenteuer des Dreiergespanns dienen soll.
Dieser Fall, wie auch alle anderen, wurde in die französischen 1950er Jahre versetzt und spielt dort neben dem Kriminalfall auch mit typischen Begebenheiten der Zeit. So kämpft Alice immer noch um Gleichberechtigung, während Laurence immer noch die klassische alte Schule ist, in der Frauen nur ein Anhängsel des Mannes sind.
Neben Labarthe, Bellavoir und Frenck sind auch diesmal wieder Dominique Thomas als Ernest Tricard sowie Cyril Gueï als Gerichtsmediziner Tim Glissant zu sehen sowie nun auch in einer festen Rolle Marie Berto als Arlette Carmouille. Diesen allen gelingt es wieder hervorragend in ihre Rollen zu schlüpfen und die Geschichten zum Leben zu erwecken, wobei die aufkommende Liebelei zwischen Tricard und Carmouille wirklich köstlich ist.
Auch diese Box beinhaltet wieder drei Kriminalfilme. Im ersten Teil „Kurz vor Mitternacht“ erlebt das Fernsehen eine Revolution, denn zum ersten Mal wird mit Audrey Fontaine (Barbara Schulz) eine Frau als Nachrichtensprecherin eingesetzt. Nach dem Unfalltod des vorherigen Nachrichtensprechers brauchte man schnell Ersatz und so konnte Fernsehkoch Maxime Beaumont (Nuno Lopes) seine Ex-Frau für den Posten empfehlen.
Die erste Sendung klappte hervorragend und auch die Feier danach war mehr als feuchtfröhlich. Das Erwachen kommt am nächsten Tag, denn der Leiter des Fernsehstudios wurde nicht nur erstochen, sondern auch vorher schon vergiftet. Verdächtige gibt es viele, doch leider haben diese alle ein Alibi.
Wie gut, dass Alice die Assistentin von Audrey Fontaine werden wollte und nun einen Job als Kochhilfe von Maxime hat. Da sie ihre Nase nie aus den Angelegenheiten der Polizei halten kann, kann man also sagen: Die Ermittlungen können beginnen…und was ist die Verbindung zwischen Marléne und Maxime?
Im zweiten Teil „Der Tod wartet“ taucht nach der Beerdigung von Tricards Mutter plötzlich seine Schwester Clémence Berg (Mireille Herbstmeyer) auf, die sich eigentlich schon vor Jahren von der Familie getrennt hatte. Nun lockt aber das Erbe und die unfreundliche und gemeine Clémence ist mit ihrer kompletten Familie und ihrem Dienstmädchen angereist und nistet sich im Hotel der Mutter ein, welches sie natürlich hofft zu erben.
Schon am nächsten Tag findet man die Leiche des Dienstmädchens in einem kleinen Schuppen. Eigentlich wäre dies nichts wirklich Besonderes im Leben von Laurence, doch die arme Frau hat sich wie Clémence angezogen, so dass man davon ausgehen kann, dass dieser Mord eher ein Unfall war. Also muss Alice wieder Undercover arbeiten.
Diesmal als Dienstmädchen, der scheußlichen Clémence, um so zu versuchen einen weiteren Mordanschlag zu verhindern. So weit, so gut, doch an einem schönen Tag an dem die ganze Familie draußen ist und ein Alibi hat, wird der alte Hausdrache ermordet. Wer konnte diese Tat begangen haben, um sich von der ungeliebten Mutter zu befreien?
Im allerletzten Fall des Teams „Eine Leiche zum wachwerden“ sieht man das Team von einer ganz anderen Seite. Alice wacht morgens mit einem schlimmen Kater auf. Dies ist eigentlich nichts Besonderes, doch der tote Mann in ihrem Zimmer schon. Da sie sich nicht erklären kann, was passiert ist kontaktiert sie ihre beste Freundin Marléne, die aber in ihren Träumen um Kommissar Laurence versunken ist. Dieser wiederum versucht Marléne aus dem Weg zu gehen, da er eine Stelle beim amerikanischen FBI angenommen hat.
Dies alles führt zu einem Verwechselspiel mit viel Gesang und Tanz und die Freunde versuchen zusammen mit Oberinspektor Tricard und Gerichtsmediziner Glissant die unschuldige Alice vor der Guillotine zu retten. Der neue Inspektor (Antoine Duléry) ist ihnen schon auf der Spur und setzt alles daran die Verdächtige hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Auch die schönste Serie geht einmal zu Ende. Ich habe mich immer sehr gefreut, wenn es neue Abenteuer von Laurence, Alice und Marléne gab. Die Fälle waren immer sehr gut durchdacht, die Aufarbeitung war super und das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Figuren war wirklich hervorragend. Dazu kam immer diese kleine Prise Humor, die diese Serie ausgemacht hat.
Ich werde neue Geschichten von „Agatha Christie Mörderische Spiele“ vermissen. Zum Glück kann man auf die alten Fälle zurückgreifen und sich erneut an den früheren Fällen erfreuen.
Die achte Box ist eigentlich wieder von gewohnter Qualität. Leider ist der letzte Teil der Serie eine Musicalepisode, die bestimmt einiges an Vorbereitung gebraucht hat, für diese Format aus meiner Sicht aber ein wenig fehl am Platze war. Dennoch bietet dieser letzte Film einen Abschluss für die komplette Serie, mit dem man eigentlich gut leben kann.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten