Mit seinem Band „7 Frauen“ versucht Autor Olivier Pont die Frau als geheimes Wesen zu entschlüsseln. Dazu legt er seinen Fokus auf bestimmte Szenen und bestimmte Begebenheiten des Lebens, die immer eine Veränderung des Lebens der jeweiligen Frau mit sich bringen. Sei es auf sexueller, auf spiritueller oder auf ganz weltlicher Ebene.
Den Anfang macht die Schülerin Chloé, die mit ihrem Körper unzufrieden ist, da sie und ihre Mitschülerinnen denken, dass ihr bestimmte Rundungen fehlen. Dies hindert sie aber nicht daran sich in einer bestimmten Situation völlig neu zu entdecken und sich in völlig neues Terrain zu begeben.
In der zweiten Geschichte wird der gewaltige Lebenswandel von Mathilde genauer beschrieben, die ihre Familie verlässt und sich dafür in den Straßen von Paris für die Rechte der Frau einsetzt.
Die dritte Geschichte ist über Alison die sich von ihrer Karriere Busenfilmstar zurückziehen möchte, um nun anspruchsvolle Filme zu machen. Leider ist dies nicht ganz so einfach, da der Stempel der Rolle tief sitzt.
Die vierte Dame ist Sylvia, die sich eine ganz besondere Rache für ihren untreuen Ehemann ausgedacht hat. Dazu zieht sie noch einmal alle Register der Verführung, um so von ihrem Mann und ihrem bisherigen Leben Abschied zu nehmen.
In der fünften Geschichte geht Fanny in eine Kunstschule und bietet sich dort an als Aktmodell für einen Tag zu arbeiten. Sie möchte dafür kein Geld haben, sondern nur eines der Bilder.
Die sechste Geschichte führt uns Leser nach Afrika zu Elikya, die dort verheiratet wurde, aber ihr Schicksal nicht akzeptiert. Sie bricht aus den Zwängen aus und sorgt damit für großes Unglück in ihrem Dorf. Nur der Weise Dayamba N’Ganga könnte ihnen helfen, doch dieser ist schwerkrank und kann ihnen leider nicht helfen.
In der letzten Episode verfolgen wir einen kurzen Lebensabschnitt von Fleur, die ein kleines Dessous-Geschäft hat und dadurch irgendwie in Verbindung zu den anderen Frauen steht. Doch ihr kleines Geschäft ist den großen Ketten ein Dorn im Auge, so dass es schon bald in Flammen steht. Doch Fleurs Geschäft wird von vielen Frauen geliebt, so dass sich schnell alles zum Guten wendet.
Auch wenn die Geschichten alle völlig unterschiedlich sind und auch die Frauen in den Geschichten völlig unterschiedliche Charaktere haben geht es hauptsächlich um die Findung der Unabhängigkeit. Dabei können sie auf ihre Kraft, ihre Zerbrechlichkeit aber vor allem auf ihre Weiblichkeit setzen.
Persönlich hat der Band mich nicht wirklich angesprochen. Die Geschichten waren recht kurz und waren dadurch auch nur Fragmente des Lebens der Frau, die leider noch mehr Fragen aufgeworfen haben. Leider sind die Zeichnungen von Pont auch keine Bereicherung die den Band spannender machen. Insgesamt ist „7 Frauen“ aber nette Unterhaltung über sieben völlig verschiedene, dennoch aber recht ähnliche Frauen.