Mit der Sängerin Tina von der Band TYNA fand kürzlich ein “6 Fragen an…” Interview statt. Ihr aktuelles Studioalbum hört auf den Namen “PNK”, sieht auch so aus, und ist am 22. März 2024 erschienen. Anhören könnt ihr es hier. In dem Interview sprachen wir über musikalische und andere Einflüsse, Befürchtungen, Instrumente, Songwriting und einigem mehr. Viel Spaß beim Lesen!
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musikerin?
Es gibt sehr viele Alben, die mich beeinflusst haben. Ich habe schon immer sehr viele unterschiedliche Genres gehört, deshalb kann ich mich da nicht wirklich auf ein Album festlegen. Die Alben, die aber definitiv dazu beigetragen haben, dass ich Musikerin geworden bin, sind: „Urban Solitude (Anouk)“ und „Don’t give me names (Guano Apes)“.
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartungen/Befürchtungen?
Unser PNK Album beinhaltet da diesen einen Song, der musikalisch sehr aus der Reihe fällt. Es geht um „Heute Euphorie“. Wir haben uns entschieden diesen live nur mit Akustik-Gitarre und mitten im Publikum zu spielen. Das ist schon sehr anders als der Rest unserer Show, der eher laut und eskalierend ist. Da hatte ich schon etwas Angst, dass die Menschen mit dieser ruhigen Seite von mir evtl. überfordert sein könnten. Diese Angst wurde mir aber schon nach der ersten Show genommen. 🙂
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Mein Kopf steht eigentlich nie still. Ich fühle mich manchmal wie ein Schwamm, der alles aufsaugt und dann zu Texten verarbeitet. Das passiert dauerhaft, wenn ich lese, wenn ich Filme sehe oder einfach nur spazieren gehe. Ich kann mich nicht gut dauerhaft auf eine Sache konzentrieren, deshalb hat alles was ich sehe, lese, erlebe und mache Einfluss auf die Texte.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Das ist ein wilder Ritt und immer komplett unterschiedlich. Manchmal habe ich eine Text- oder Songidee auf der dann ein Song aufgebaut wird. Manchmal schreibt David ein,komplettes Instrumental und ich bastel dann alleine oder mit den anderen meine Texte und Vocals drauf. Eine zeitlang haben Freddy und ich per Zoom Songs geschrieben, das hat auch sehr viel Spaß gemacht. Es gibt bei TYNA gar keine konkrete Herangehensweise und das macht es für mich auch nie langweilig.
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Wir haben im Laufe der letzten Monate oft das Wort „emotionale Achterbahn“ gehört. Und genau das möchte wir auch erreichen. Wir möchten, dass alle Zuschauer:innen ihren Emotionen freien Lauf lassen können. Wenn du gerade traurig bist und gerne weinen möchtest (das passiert bei „Heute Euphorie“ sehr oft), du wütend bist und die Wut wegschreien willst oder du einfach nur ne schöne feiernde Zeit haben möchtest, bei uns darfst du alles. Lass alles raus! Wir sind einfach nur wir, TYNA, und wir möchten, dass alle Menschen im Publikum während unserer Konzerte auch sie selbst sind und das rauslassen, was sie in dem Moment fühlen.
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Wir sind ja eine „klassische“ Punk-Rockband, also haben wir natürlich Schrammelgitarren, brätzelige Bässe und Drums. Unser Keyboard-Ass Freddy spielt auf der Platte aber natürlich eine wesentliche Rolle, wir haben Synth-Sounds aus einem Vintage Oberheim, und (man glaubt es kaum) aus dem Nord Stage verwendet. Was sonst vielleicht noch überraschend ist, viele elektronische Drum Sounds auf dem Album sind gar nicht elektronisch, sondern modifizierte Akustik-Trommeln. Z.B. bei FCK FRNTX haben wir ein Splash-Becken auf eine Tom gelegt und das mit einem Clap Stack und Percussion gelayeret. Das ist der Backbeat Sound, der den Song voran peitscht.