An die Band Samavayo gingen die sechs Fragen. Die Antworten kommen von Bassist Andreas und Behrang (Git/Gesang). Die Berliner Gruppe gründete sich im Jahr 2000 und ihr Stil wird eingeordnet in Alternativerock, Heavy, Metal, Progressive, Psychedelic, Stoner. Ihr aktuelles Album heißt “Death.March.Melodies” .
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Behrang:
Clawfinger – Deaf Dumb Blind, mein erster Kontakt mit Riffs und sägenden Gitarren. Das hatte mir ein Freund in der Schule gegeben. Danach gab’s die Cop Killer von Body Count. Ein guter Start in die Rock-Metal-Welt!
Andreas:
Ui, ich bin erst spät zum Album-Hörer geworden, anfangs gab es eher Mixtapes, also ein 90 Minuten Best of von den jeweiligen Künstlern 🙂 Da habe ich mir z.B. Lieblingssongs von Freunden von CD auf meine Tapes überspielt. Aber um ein paar Alben zu nennen: Beatles – Sgt. Pepper, Nirvana Bleach, Tool – Lateralus , Kyuss – And the Circus leaves Town, Queens Of The Stone Age – Songs for the Deaf
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Vatan ist ein persischer Song und nicht gerade kurz, der Song hat viele ruhige Stellen, viele sehr brachiale Phasen, aber einer der absoluten Lieblinge unseres Publikums! Man könnte den Song glatt als Grower bezeichnen!
Eigentlich würde man denken, dass der Song zu sperrig ist.
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Tatsächlich haben Nachrichten und die tagtäglichen Ereignisse in der Welt den größten Einfluss auf die Texte. Der Einfall der Taliban in Kabul, die Menschen, die vom Flugzeug gefallen sind, an dem sie sich festgehalten haben (“Afghan Sky”) .. der Aufstieg der Rechten in den letzten Jahren in “The Mission”, die Zerstörung der Erde in “Prophecy”.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Andreas:
Unterschiedlich, in der Regel bringt jemand ein Riff oder Rhythmus mit oder Parts entstehen beim Jammen im Proberaum. Wir schauen, ob es weitere Parts gibt, die passen könnten und dann wird daran gefeilt bis der Arzt kommt 🙂 Übergänge zwischen den einzelnen Parts finden oder langweilige Parts fliegen raus oder Riffs werden mal transponiert oder an den Rhythmus angepasst oder oder…
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Andreas:
Ich glaube, bei unserer Musik geht es viel um Energie und Kraft, die transportiert werden und werden soll. Das ist aber oft weniger hart gewollt, als dass es einfach auch passiert. Wir spielen gern verzerrt und energetisch nach vorne. Wir mögen ungerade Rhythmen und versuchen eher weniger ausgelatschte Riffs oder Melodien zu nutzen. Die Texte sind anspruchsvoll und oft gesellschaftskritisch und auch öfter politisch. Und auch wenn wir generell lustige, lebensfrohe Typen sind, sind wir auch nachdenklich und gehen mit offenen, interessierten Augen und Mindset durch die Welt. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch transportiert wird.
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Andreas:
In erster Linie sind wir ein klassisches Heavy Rock Powertrio: Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang. Die Saiteninstrumente sind in Drop C gestimmt und wir lieben Röhrenamps und bevorzugen verzerrte Sounds. Uns war bis dato wichtig, dass unsere Songs trotzdem auch immer live funktionieren und deswegen werden die Basics auch live zusammen im Studio eingespielt, damit wir möglichst unsere Live-Energie auf Tape bannen können.
Garniert wird dann gerne zusätzlich mit dezenten Extras, wie z.B. Percussions oder Moog-Sounds.