Mit Neija (Bandleader, Main Vocals, Flöte) von Reikas Tanz konnte ich im Rahmen des “6 Fragen an”-Interviews sprechen. Das aktuelle Album nennt sich “Auf verschlungenen Pfaden” und erschien im Dezember 2023. Wir haben über musikalische und literarische Einflüsse gesprochen, aber auch über das Songwriting, Instrumente, Emotionen, Reaktionen sowie anderen Dingen. Viel Spaß beim Lesen!
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Oje, da gibt es definitiv mehr als eines. „Licht“ von Faun war bestimmt sehr inspirierend, ebenso „Nord Nord Ost“ von Subway to Sally. Aber auch das neue Album von Qntal, „IX Time stands still“, sowie „Förbundet“ haben einen starken Einfluss auf meine Musik und Kunst.
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Ich denke, das war „Winternacht“. Der Song ist eher düster und rhythmisch und instrumental komplex. Das unterscheidet ihn doch von unseren anderen Liedern, die fröhlicher sind und mehr zum Tanzen einladen. Auf dem Sternenklang hatten wir die Möglichkeit, direkt mit unseren Fans über das neue Album zu sprechen und uns deren Meinungen einzuholen und dieser Song wurde sich explizit mehrfach gewünscht. Wir haben da sehr viel positives Feedback bekommen, was uns wirklich sehr gefreut hat.
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
„Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss würde mir hier einfallen. Seine Beschreibung der „Edema Ruh“ und sein World building haben uns sicherlich inspiriert.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Je nachdem, von wem der Song kommt, ist der Prozess ein sehr unterschiedlicher. Fast alle Bandmitglieder schreiben eigene Songs, die dann in der Gruppe performt und final ausgearbeitet werden.
Ich schreibe meine Songs am liebsten auf langen Autofahrten. Die Lieder handeln entsprechend oft von Fernweh und Sehnsucht. Dabei entstehen Text, Melodie und Rhythmus gleichzeitig. Bei Ankunft ist gerne mal die Rohversion eines neuen Songs fertig. Jack (Bouzouki & Percussions) und ich arbeiten dann noch die passenden Akkorde heraus und komponieren manchmal noch einen Instrumental-Part. Der Feinschliff und die finale Version entsteht dann im Zusammenspiel mit der Band. Ich vertraue vollkommen auf die Phantasie und Muse meiner Kollegen, was die Interpretation und Ausarbeitung ihrer Parts angeht. Ich bilde mir ein, durch diese künstlerische Freiheit entstehen die schönsten Momente in unseren Songs.
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Wir laden unser Publikum ein, mit uns in eine andere Welt einzutauchen. Wir möchten einen Raum kreieren, in dem man den Alltag hinter sich lassen, Gemeinsamkeit erleben und die Schönheit des Moments feiern kann. Fernweh, Ekstase und die Sehnsucht nach einer Welt hinter dem Horizont sind in unserer Musik stark verankert und ich glaube, wir und viele unserer Hörer können sich darin wiederfinden.
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
In unserem aktuellen Album findet sich unsere derzeitige Besetzung:
Vocals, Flöte, Akkordeon, Bouzouki, Percussion, Nyckelharpa, Harfe und Kontrabass.
Wir wollten ein authentisches Hörerlebnis kreieren. Also, dass, was man auf unserer CD hört, ist auch mitunter das, was man auf der Bühne erleben kann. Wobei auf der Bühne natürlich noch das Live-Erlebnis mit hinzu kommt.
Wir sind eher der Puristen-Fraktion zuzuordnen und arbeiten nicht mit Backing Tracks, wie viele andere Bands zurzeit. Ich glaube, dass uns das von anderen unterscheidet und vielleicht etwas ist, was unsere Fans schätzen.