Im Rahmen des “6 Fragen an”-Interviews konnte ich dieses Mal mit Serge Christen (Gesang, Gitarre), Yves Fontana (Bass) und Heinz Baumann (Schlagzeug) von der Band Modern Day Heroes sprechen. Wir haben über Einflüsse musikalischer, filmischer und literarischer Natur gesprochen. Aber auch über Feedback/Reaktionen vom Publikum, Technisches und einigem mehr. Das neue Album “Stars & Skies” wird am 24. Mai 2024 erscheinen. Viel Spaß beim Lesen!
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Yves: Für mich war es definitiv das Album “Songs for the Deaf” von Queens of the Stone Age das mich am meisten beeinflusst hat. Das Songwriting, der Sound der einzelnen Instrumente, die Spannung der Reihenfolge, der Gesang, die Melodien.. So etwas habe ich noch nie vorher gehört. Ich habe Stunden damit verbracht, die Bassläufe herauszuhören und nachzuspielen, den Bass Sound nach zu konstruieren und mit der Platte mitgespielt.
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Heinz: Ich hatte nicht erwartet, dass “Made my Day” dermassen gut ankommt und sich zu einem all time Favorit des Publikums gemausert hat. Die Leute singen beim zweiten Refrain schon lauthals mit, das macht Spass!!
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Serge: Nicht unbedingt ein Film, oder Buch aber die Nachrichten aus aller Welt. Die besten Geschichten schreibt bekannterweise das Leben selbst. Ich möchte am Liebsten als Beobachter tagelang irgendwo sitzen und schreiben was ich sehe… Ich singe gerne über Themen die mich selber beschäftigen. Nicht alle, aber viele Texte sind aus aktuellen Geschehnissen entstanden. Ich mag Menschen gerne. Wenn Dinge passieren wo unschuldige Leute den Gemeinheiten böswilliger Leute ausgesetzt sind, brauche ich
meistens ein Ventil um es irgendwie verarbeiten zu können. Das ist dann das Texte schreiben für mich. Natürlich finden nicht alle dieser Texte einen Song, oder dann einen für eine meiner anderen Bands.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Serge: Das ist sehr verschieden. Bei den früheren Alben wohnten wir alle drei sehr nahe beieinander, da haben wir mehrmals wöchentlich geprobt und gemeinsam viele Songs geschrieben. Ich nehme immer viele Gitarrenriffs auf meinem Handy oder sonst irgendwo spontan auf, die mir gerade so in den Sinn kommen. So sind das dann mal Gitarrenriffs, mal ein Basslauf mit einem Beat oder ähnliches, was wir dann stundenlang gejammt haben und sich dann so ein Song rausgepellt hat. Beim Song “I want you” der auf dem ersten Album drauf ist der so manches für uns als Band angestossen hat, wars etwas anders. Der Song hat mich quasi angesprungen, nur gerade ein paar Tage bevor wir ins Studio gingen. Es war einfach alles da, noch nicht mit finalem Text. Ich fand ihn so gut, ich war mir sicher den gibts schon 🙂 Ich habe danach Tage verbracht um Songs anzuhören von anderen Bands um sicher zu sein, dass ich da nichts wieder verwerte das es schon gibt. Beim neuen Album wars etwas anders, ich habe die Songs und die Texte dazu geschrieben bevor wir in den Proberaum gingen und diese dann geübt und fertig arrangiert haben.
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Yves: Wenn ich das Publikum tanzen sehe, wenn ich sehe, dass sie ein Lachen auf den Lippen haben und Sie sich animieren lassen und lautstark mitsingen, wenn ich spüre dass sie eine gute Zeit mit uns haben.. Das ist dann das Beste in diesem Moment, mit diesem Publikum zusammen, an diesem einen Ort zu sein und diesen Moment gemeinsam zu erleben.
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Serge: Wir sind ja ein Trio: Gitarre, Drum, Bass und Gesang. Das heisst aber nicht dass wir im Studio nicht gerne rum experimentieren und ich liebe es verschiedene Klänge zusammen zu bringen, die dann als ein Ganzes rüberkommen. So gibt es in einem Song eine Sitar, in einem anderen eine Dobro, oder auch eine verzerrte akustische Gitarre die sich dann vermischt mit der Hauptgitarre. Manchmal ist es aber auch nur eine einzige Gitarre die ich dopple. Um Tiefe zu geben nehme ich bei einigen Songs auch gene eine Hammond dazu. Da ich für unsere Band im Studio eher einen trockenen Gitarrensound wähle, macht es sich noch gut etwas “verstrichenes” wie eine Hammond im Hintergrund zu haben, vor allem in den Refrains.
Aber man hört in einem kurzen Spot auf diesem Album auch ein Mellotron. Und dann natürlich Tambourine! Tambourine geht fast immer, es gibt so etwas Leichtes, nimmt ein bisschen die Ernsthaftigkeit aus allem raus, grooved und macht einfach Spass:-)
Danke für die Interviewfragen!! Wir hatten Spass und hoffen ihr auch ein bisschen!
Liebe Grüsse
Serge, Yves und Heinz