Yasin Sert ist der bürgerliche Name des Musikers, Künstlers und Produzenten MilleniumKid. Passend zum Namen ist er am 1.1.2000 in Gießen geboren. Im letzten Jahr beglückte er seine Fans unter anderem mit Stücken wie „Unendlichkeit“ und „Vielleicht vielleicht“. Dieses Jahr gab es ein Feature in einem OK Kid Song namens „Selber überlebt“ und sein eigenes Stück „Wie weit“ auf die Ohren. Wir haben über Einflüsse, Songs, Instrumente, Metal, Banderfahrung und einigem mehr gesprochen.
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Das „Metallica“ Album oder auch „The Black Album“ von Metallica. Warum? Ich habe mit 14 Jahren angefangen, mich in der Welt des Metals zu verlieren, als ich angefangen habe E- Gitarre in der Musikschule Bad Nauheim zu lernen. Das Metallica Album kann ich bis heute in und auswendig spielen! Ich lieb’s!
Später bin ich dadurch als Solo- Gitarrist in eine Band eingestiegen und konnte das erste mal durch verschiedene Bandworkshops auch Bühnenerfahrung sammeln – auch mit eigenen Songs!
Und wer gut lauschen kann, wird hören, dass bei meiner Single „Vielleicht Vielleicht“ eine distorted Gitarre im Background den Vibe in die Tiefe zieht. Kommt also daher!
Welcher Song kam positiver bei deinem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Tatsächlich „Unendlichkeit“. Für mich war der Song ein wunderschöner Song – aber niemals ein Song, der es in die offiziellen deutschen Charts schaffen könnte! Ich hatte den Song in meinem WG- Zimmer produziert und dann einfach released. Dass der Song meine Eintrittskarte in die Musikindustrie sein würde oder es mir ermöglicht, Musik hauptberuflich machen zu können, war mir damals definitiv nicht bewusst! Lustiger unknown funfact: Zuerst wollte ich den Song nicht releasen, weil meine Freunde sagten, dass ich stärkere Songs machen könne. LOL zum Glück hab ich‘s trotzdem released.
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf deine Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Ich bin wirklich ein Kandidat, der sich seit der Schulzeit vor Büchern drückt und eher auf die Verfilmung wartet!
Einen Film, der mich musikalisch inspirierte, gibt es jedoch nicht.
Wie entstehen deine Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielst du einfach los und ordnest dann …?
Meine Songs entstehen unterschiedlich! Aber immer im Herbst & Winter. Bei allen Songs, die man über das Jahr von mir hört, kann man davon ausgehen, dass ich sie in den grauesten Monaten des Jahres geschrieben habe. Fragt mich nicht wieso ich bei Sommer und Sonnenschein keine Songs schreiben kann. Ich hab mich oft gezwungen – ohne Erfolg.
Aber wenn die Ideen kommen, dann sehr unterschiedlich! Manchmal höre ich eine Melodie im Schlaf und wache auf, zücke mein Handy und recorde sie, indem ich sie nachsinge.
Manchmal setze ich mich an meine Gitarre und klimpere ein bisschen. Manchmal spielt irgendjemand im Raum einfach Akkorde und ich singe eine Melodie.
All in all – keine Ahnung, es kommt einfach, irgendwann.
Was für Emotionen willst du beim Publikum auslösen und weshalb?
Ich habe oft geschrieben bekommen, dass meine ZuhörerInnen meine Musik vor allem während eines Prozesses hören. Ich hoffe dann immer, dass sie meine Musik zur Heilung nutzen und nicht, um sich noch tiefer in den Schmerz zu stürzen! Aber es gibt auch ZuhörerInnen, die einfach unfassbar dankbar für die Ohrwürmer sind oder mich anfragen, ob ich nicht auf ihrer Hochzeit spielen wollen würde.
Zu der Frage was ich auslösen möchte bei meinen ZuhörerInnen habe ich keine Antwort. Ich schreibe Keinem vor, was er bei meiner Musik fühlen soll, Hauptsache er fühlt etwas!
Welches Instrumentarium hast du bei deinen Aufnahmen zur aktuellen Single genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
In meiner aktuellen Single „Wie weit“ habe ich überwiegend Synthies aus den 80‘s gewählt. Ich mag den vollen, farbigen und breiten Klang der älteren Generationen von Synthies.
Die Drums passen sich dem Vibe entsprechend an! Warum gerade das alles? Meine Single „Unendlichkeit“ besitzt ähnliche Strukturen – für mich sind die beiden Singles schon immer wie Geschwister gewesen! Dementsprechend bin ich unfassbar glücklich meine neue Single auch veröffentlicht zu haben! Vor allem ist die Thematik des Songs „Wie weit“ eine, die ich jährlich spüre. Nach langen verschneiten, regnerischen Tagen in Deutschland und dann plötzlich… der erste Sonnenstrahl in seinem Gesicht. Magisch, oder? Was löst der Moment in einem Aus? Und weshalb?
Die Fragen hatten mich so beschäftigt, dass ich ein Song darüber schreiben musste.